Andris Nelsons dirigiert Tschaikowsky

24. März 2024, 11:03

Mit einem ganz und gar Tschaikowsky gewidmeten Programm war das Gewandhausorchester unter der Leitung von Chefdirigent Andris Nelsons kürzlich auf Europatournee. Nach Konzerten in Hamburg, Luxemburg, Paris, Amsterdam und Essen gastierten die Leipziger am 10. März abschließend im Großen Saal des Wiener Musikvereins.

Los geht es mit einer Rarität: Die selten gespielte symphonische Ballade "Der Wojewode" führt zu Beginn des Konzerts in eine Erzählung voll Eifersucht, Verrat und Selbstjustiz. Nicht minder düster auch die anschließend erklingende "Hamlet"-Ouvertüre, mit der Tschaikowsky 1888 eine symphonische Charakterstudie des Shakespear'schen (Anti)Helden und seines Ringens um Integrität schuf. Nach der Pause folgt schließlich das wohl berühmteste symphonische Werk des russischen Romantikers: "In diese Sinfonie habe ich meine ganze Seele gelegt" meinte Tschaikowsky über seine "Pathétique", neun Tage nach der Uraufführung 1893 verstarb er unerwartet. Die Begeisterung des Wiener Publikums für die klanggewaltige Darbietung war groß, und so endete die diesjährige Europatournee des Gewandhausorchesters mit nicht enden wollendem Applaus im Großen Musikvereinssaal.

(Sarah Schulmeister)

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