Barbi Markovic

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Intermezzo - Künstlerinnen und Künstler im Gespräch

Leipziger Buchpreis an Barbi Markovic

Barbi Markovic: Minihorror zwischen Alltagsalbtraum und Existenzbedrohung. Die aus Serbien stammende Autorin gewinnt den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik.

In 26 Episoden schickt Barbi Markovic ihr cartooneskes Protagonistenpaar Mini und Miki durch den Alltag und lässt sie von einer Katastrophe in die nächste stolpern: Da wird Mini einmal von ihrer Verwandtschaft lebendig begraben, dann wieder zerfällt ein gestresster Freund vor ihren Augen in alle Einzelteile. Und der Kauf einer Küchenarbeitsplatte gerät zur astreinen Höllenqual. Es seien die "witzigen und scheinbar so einfachen Sätze, die die absurde Fallhöhe zwischen Alltag und existenzieller Weltlage ausmessen", lobte die siebenköpfige Jury die Autorin, die am Donnerstag den mit 15.000 Euro dotierten Preis in der Kategorie Belletristik erhielt und ihre Dankesrede gleich als weitere Episode des Buches vortrug - und dabei in kurzen schelmischen Sätzen schwarzhumorig, tiefsinnig und scharfzüngig den ganzen Literaturbetrieb auf die Schaufel nahm. Im Intermezzo-Gespräch mit Judith Hoffmann erzählt die Autorin vom Reiz, Metaphern und Floskeln beim Wort zu nehmen, von ihrem sechsten Sinn für Unbehagen, Ängste und Abgründe hinter scheinbar harmlosen Alltagssituationen und von der Gratwanderung zwischen Pop- und Hochkultur, Sprachkunst und Trash.

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