Apropos Klassik

Zum 75. Todestag des Symbolisten Maurice Maeterlinck

Innere Dialoge und symbolistische Kraft.

Der gebürtige Belgier Maurice Maeterlinck (1862-1949), Autor von Lyrik und Bühnenstücken, gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Symbolismus. Ganz wie in seinem Heimatland, wurzelt auch seine Sprachkunst im Flämischen und Französischen: In Kombination mit seinem philosophischen Wissen hat er eine eigenständige, kosmopolitische Kunst geschaffen. Zudem publizierte er wissenschaftliche Abhandlungen wie "Das Leben der Bienen". 1911 erhielt Maeterlinck den Literaturnobelpreis. Sein Schauspiel "Pelléas et Mélisande" aus dem Jahr 1893 ist sein Meisterwerk, das mehrfach vertont wurde. Mit diesem Stück wandte er sich von seinem bisherigen Hauptthema ab, der existenziellen Angst und ersetzte diese durch das ewige Thema der Liebe.

Als erstes widmete sich "Pelléas et Mélisande" der Franzose Gabriel Fauré, indem er 1898 eine Schauspielmusik dazu komponierte. Jean Sibelius, Nationalkomponist Finnlands, verfasste im Jahr 1905 eine weitere Bühnenmusik. Dazwischen, 1902, schrieb Claude Debussy die wohl bekannteste Musik auf dieses Schauspiel, seine Oper. Ganz ohne Worte kam Arnold Schönberg bei seiner gleichnamigen symphonischen Dichtung aus.
Es mögen die inneren Dialoge, der geheimnisvolle Antrieb manches menschlichen Verhaltens sein, über die Maeterlinck mit seiner Dichtung zur Reflexion einlud und damit auf Komponisten einen besonderen Reiz ausübte. Wie auf Alexander Zemlinsky, der sechs seiner Gedichte, wahre Todesgesänge, 1913 als Klavierlieder vertonte, den Ersten Weltkrieg vorausahnend. Später, 1924, orchestrierte er die Lieder und führte damit den spätromantischen Mahlerschen Duktus fort.

Am 6. Mai jährt sich Maurice Maeterlincks Todestag zum 75. Mal.

Sendereihe

Gestaltung

  • Marie-Therese Rudolph