M.I.A., 2007

AP/ROBERT E. KLEIN

Radiokolleg

100 Songs: Geschichte wird gemacht (3)

M.I.A. - Paper Planes
(UK, 2005)

Mathangi "Maya" Arulpragasam verbrachte die ersten elf Jahre ihres Lebens auf der Flucht vor der Armee von Sri Lanka. Ihr Vater war Teil des tamilischen Widerstands und später Vermittler im Konflikt. In London hatte nach der Jahrtausendwende Drumcomputer kennengelernt und schlug - ermutigt durch eine bekannte Britpop-Musikerin - eine Musikkarriere ein. Ihr Debütalbum wirbelte weltweit verstreute Stile durcheinander: Bhangra, Baile Funk, Miami Bass, Grime und Dancehall. Die Rhythmen einer globalisierten Diaspora waren durch die technologische Verfremdung gegangen, die Sounds waren oft "halbakustisch" - synthetisierte Alltagsgeräusche und Straßenlärm, die wild collagiert wurden. Der Song "Paper Planes" von 2008 arbeitete sich kurz nach Ausbruch der Finanzkrise an dem Versprechen ab, es in der westlichen Welt mit allen notwendigen Mitteln nach oben zu schaffen. Bis zuletzt blieb offen, ob das Ziel von M.I.A. damit Politik oder Kunst ist.

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  • Stefan Niederwieser