Im Fokus - Religion und Ethik

Privatsache?

Unter anderem mit diesem Thema im Fokus: Wie privat und wie öffentlich soll Religion sein?

Kopftuch, Kippa oder Kreuz: Dass Menschen ihre religiösen Überzeugungen frei bekennen und leben können, ist wesentliches Kennzeichen religiös-weltanschaulich neutraler Staaten, die sich den Menschenrechten verpflichtet haben. Dass Religion an sich "Privatsache" ist - davon sind heute viele überzeugt. Aber muss deshalb die Religion gänzlich aus dem öffentlichen Raum verschwinden - wie die Kreuze aus den Klassenzimmern? Ist damit den Kirchen und Religionsgemeinschaften von vornherein jede Form der Einmischung in politische Debatten untersagt? Und: Was bedeutet "Privatsache"? Wo beginnt und endet die "Privatsphäre"?

Religionen sind bis heute öffentlich präsent, sie prägen das Stadt- und Landschaftsbild, etwa durch Gottes- und Gebetshäuser, Kapellen, Marterln und Gipfelkreuze, aber auch durch religiöse Symbole, die Menschen öffentlich sichtbar tragen. Was, wenn das Kopftuch zum Nachteil am Arbeitsmarkt wird? Die Kippa ihren Träger zur Angriffsfläche in Zeiten eines aufgeheizten Nahost-Konflikts macht? Wo liegt überhaupt die Trennlinie zwischen privat und öffentlich?

Eine Annäherung an das Thema in philosophischer Hinsicht liefert andere Antworten als das Religionsrecht - das wiederum nicht in völliger Übereinstimmung mit der gelebten Wirklichkeit an Schulen, am Arbeitsplatz etc. ausfällt. "Im Fokus" fragt nach, wo denn überhaupt die Trennline zwischen privat und öffentlich liegt - in Zeiten, in denen diese in "sozialen Netzwerken" ständig verschoben wird.

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