Radiokolleg - Software in Frauenhand
Pionierinnen der Informatik (1). Gestaltung: Anna Masoner
3. Dezember 2012, 09:30
Alan Turing, John von Neumann und Konrad Zuse: die Erfindung des Computers, wird meist als eine Geschichte großer Männer dargestellt. Dass auch Frauen an der Entwicklung der ersten speicherprogrammierbaren Rechenmaschinen beteiligt waren, wird gern übersehen. Eine Ausnahme bildet die Englische Adelige Ada Lovelace. Im 19. Jahrhundert arbeitet sie gemeinsam mit dem Mathematiker Charles Babbage an einer mechanischen Rechenmaschine. Sie wird deshalb gerne als erste Programmiererin bezeichnet, bevor es überhaupt den Computer gab. In den 1940er Jahren befand sich die Entwicklung der ersten Programmiersprachen und der Software für die riesigen Rechenmaschinen häufig in Frauenhand. Das Programmieren galt damals als Nebensache, eine Tätigkeit in der mathematisch interessierte Frauen brillieren konnten. Mit zunehmender auch wirtschaftlicher Bedeutung der Computerprogrammierung, entwickelte sich das Coden jedoch zur gut bezahlten Männerarbeit.
Die Tradition setzt sich bis heute fort. An Österreichs technischen Universitäten und Fachhochschulen studieren kaum 20 Prozent Frauen Informatik. Der von Zahlen besessene Hacker und technikaffine Nerd ist in unserer Gesellschaft beinahe per Definition ein Mann. Wieso entscheiden sich so wenig Frauen für einen technischen Beruf? Welche Konsequenzen hat der Gender Gap in der Informatik? Und wie lässt sich der Frauenanteil erhöhen?
Service
Augusta Ada Lovelace, eine Frau am Anfang der Moderne. Dorothy Stein übersetzt von Björn Bossmann und Sabine Kreiner, Kadmos Verlag 1999
Gender Codes: Why Women Are Leaving Computing, herausgegeben von Thomas J. Misa, Wiley-IEEE Computer Society 2010
Online-Plattform zum Projekt "Frauen in der Geschichte der Informationstechnik"
Blog des Historikers Nathan Ensmenger
Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies