Zeit-Ton

5. März 2013, 23:03

Die Vorgänge bei den in das erdmagnetische Feld eindringenden Sonnenpartikel, wie sie, bekannt unter den Bezeichnungen Aurora Borealis oder Nordlicht, vermehrt im jeweiligen Winter ganz hoch oben im Norden und ganz weit unten im Süden vorkommen; die jahreszeitlich bedingte Periodizität bei Strömungen unter Wasser und der Pulsbetrieb am Teilchenbeschleuniger Bessy 2 des Berliner Helmholtz Institutes, sie fließen in dem akustischen Triptychon "Periodical Phenomena" von Werner Dafeldecker ineinander. Parallel dazu wird das akustische Geschehen mit instrumentalen Interventionen versehen. Die rhythmischen und harmonischen Muster der delokalisierten Klangwelten werden mittels Computertechnologie analysiert, verschriftet und den Instrumentalisten Michael Moser (Violoncello), Valerio Tricoli (Tonband) und Morten Olsen (Basstrommel) als Partitur zur Verfügung gestellt, - live, im ZKM in Karlsruhe.

Dafür wird nicht nur eine breite Palette an unterschiedlichen Aufnahmetechnologien zum Einsatz gelangen, möglich wird dieses Konzert weiters durch das Zusammenwirken gleich mehrerer öffentlich rechtlicher Rundfunkanstalten. Unsere Kollegen vom NRK werden in den Lofoten Position beziehen, um dort die natürlichen Radiowellen mittels VLF-Empfänger einzufangen. Unsere Kollegen von Deutschlandradio werden den Teilchenbeschleuniger Bessy II im Berliner Helmholtz Zentrum mikrophonieren. Und wir werden am Ufer des oberösterreichischen Attersees mit zwei Hydrophonen zur Stelle sein, um dessen Unterwasserströmungen hörbar zu machen. Im ZKM Karlsruhe veranstaltet und von dort hinaus in den Äther gesendet wird "Periodical Phenomena" vom SWR, um unmittelbar daraufhin nicht nur von diesem selber, sondern eben auch von uns empfangen und ausgestrahlt zu werden.

Sendereihe

• Sound Art: Zeit-Ton

Gestaltung

• Susanna Niedermayr