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Aristides de Sousa Mendes. Der ungehorsame Konsul. Gestaltung: Uli Jürgens

1939 befahl der portugiesische Diktator António de Oliveira Salazar, keine NS-Flüchtlinge und vor allem keine Juden mehr ins Land zu lassen. Doch Aristides de Sousa Mendes, einer seiner bisher treuesten Gefährten und Generalkonsul von Bordeaux, weigerte sich. Innerhalb weniger Tage stellte er im Juni 1940 noch unermüdlich Visa aus. Hatten die Menschen keine Pässe mehr, dann reichte auch ein Stück Papier, auf das der Konsul seinen Stempel drückte und seine Unterschrift schrieb. Der Wiener Universitätsprofessor Arnold Wiznitzer, der später als Arnold Winter in den USA Bücher schrieb, der Schriftsteller Friedrich Torberg gemeinsam mit dem Drehbuchautor Otto Eisler, aber auch die per Steckbrief von den Nationalsozialisten gesuchte ehemalige Kaiserfamilie Habsburg und der Künstler Salvador Dáli waren unter den rund 30.000 Menschen, denen Sousa Mendes zur Einreise nach Portugal und damit zur Flucht nach Brasilien oder die USA verhalf.

Sousa Mendes selbst musste sich einem Disziplinarverfahren stellen, seine Familie wurde gesellschaftlich geächtet. Erst Jahrzehnte später kam es zur Rehabilitierung. Heute gilt Sousa Mendes als einer der Gerechten unter den Völkern. Wer war Aristides de Sousa Mendes? Wie kam es zu diesem Akt des Ungehorsams gegen die Befehle des Diktators? Welche Rolle spielte Lissabon während des Zweiten Weltkrieges? Welche Intention hatte Diktator Salazar? Ist der Vergleich zwischen Aristides de Sousa Mendes mit Oskar Schindler zulässig? 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges - ein Blick zurück auf eine außergewöhnliche Lebensgeschichte.

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