Ägypten vor "Woche des Zorns"

In Ägypten haben die Muslimbrüder eine Woche des Zorns ausgerufen. Die könnte schon heute nach den Freitagsgebeten beginnen. Sie protestieren damit dagegen, dass die Regierung sie nun als Terror-Organisation einstuft. Das war ja schon unter Mubarak so. Auslöser war ein Anschlag auf ein Polizeigebäude. Für diesen Anschlag macht die Regierung die Muslim-Brüder verantwortlich.

Mittagsjournal, 27.12.2013

Selbsterfüllenden Prophezeiung?

Der Anschlag ist offenbar ein Vorwand für die Regierung, noch härter gegen die Muslimbrüder vorzugehen. Denn zum Anschlag hatte sich eine ganz andere islamistische Organisation aus dem Nordsinai bekannt. Die Erklärung zur Terrororganisation hat gravierende Folgen: Die Teilnahme an Veranstaltungen der Muslimbrüder wird mit zu fünf Jahren Gefängnis bedroht, den Führungsmitgliedern der Muslimbrüder droht die Todesstrafe, auch jene, die über die Muslimbrüder schreiben und sie verbal unterstützen, können bestraft werden. Es gibt Hotlines, bei denen man Muslimbrüder melden und denunzieren kann. Die Befürchtung ist jetzt, dass das Ganze zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung wird und es zu einer Militarisierung der islamistischen Bewegung kommt.