Leporello

Der Bildhauer Manfred Wakolbinger über seine "Galaxien"

Der Bildhauer Manfred Wakolbinger erfüllte sich den Traum seiner Kindheit und erlernte wie sein Vorbild Hans Hass das Tiefseetauchen. Weit unter der Oberfläche der bekannten Welt eröffnete sich ihm da ein Reich, das ihn in den Bann zog, und das er in zahllosen Unterwasserfotografien seither kunstvoll dokumentiert. So flossen Fotos dieser Abenteuerreisen etwa bereits in Christoph Ransmayrs Buch "Damen und Herren unter Wasser" ein, das bei mandelbaum erschienen ist.

Ein Bild von Manfred Wakolbingers Erkundungen kann man sich derzeit auch im Wiener Naturhistorischen Museum machen. "Galaxies" heißt seine dort laufende Filmserie, zu der Christian Fennesz die Musik beigesteuert hat, und in der die Untiefen der Ozeane mit den Weiten des Weltraums verglichen werden

"Wie alles begann. Von Galaxien, Quarks und Kollisionen" lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im NHM, die sich auf die Spuren des Ursprungs des Universums vor über 13 Milliarden Jahren macht. "Galaxies" heißt auch eine Matinee, die dort übermorgen Sontag vom Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) veranstaltet wird. Christoph Ransmayr wird eine "astronomische Episode", wie es heißt, aus seinem "Atlas eines ängstlichen Mannes" lesen, Christian Köberl, Forscher und Direktor des NHM wird über Meteorite sprechen und Manfred Wakolbinger über seine erste Begegnung mit einer "Unterwassergalaxie"

Wer ein Bild der Salpe, eines im offenen Meer lebenden kleinen Manteltiers, im Internet findet, wird über das diffus leuchtende Wasserwesen staunen, das tatsächlich an die Form einer Galaxie erinnert. Viele Geheimnisse in der Tiefe der Meere geben Forschern Rätsel auf, doch wie viel größer sind die Mysterien des Universums. Im NHM werden einige davon anschaulich gemacht.

Der Anblick der Welt tief unten in den Meeren oder "oben" im All führt immer auch zu neuen Ansichten der Innenwelt; für Christoph Ransmayr und Manfred Wakolbinger besteht darin das Wesen ihrer Kunst.- Gestaltung: Christa Eder

Service

Matinee mit: Christoph Ransmayr, Manfred Wakolbinger und Christian Köberl
am Sonntag, 22. Jänner 2017, 11:00 Uhr
Naturhistorisches Museum Wien, Vortragssaal; Ausstellung "Wie alles begann", Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien
Institut für Hochenergiephysik

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