Länder und Ministerien säumig

Behinderten-Jobs: Appell an Behörden

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) appelliert an alle Bundesländer und Ministerien, so viele Menschen mit Behinderungen einzustellen wie gesetzlich vorgesehen. Arbeitgeber wären dazu verpflichtet, pro 25 Mitarbeiter einen behinderten Arbeitnehmer einzustellen. Doch auch viele öffentliche Stellen unterschreiten diese Quote deutlich.

Morgenjournal, 13.02.2011

Sozialministerium als Vorbild

Die schwarzen Schafe bei der Behinderteneinstellung sind Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Niederösterreich sowie das Innen- und das Unterrichtsministerium. Sozialminister Hundstorfer spricht in diesem Zusammenhang von traurigen Zahlen: "Ich hoffe, dass das auch zur Bewusstseinsbildung beiträgt. Denn in reinen Verwaltungsbereichen kann man sehr wohl die Zahl erreichen. Gerade mein Haus ist das Paradebeispiel, wie es in reinsten Verwaltungsbereichen, auch nicht immer unter einfachen Rahmenbedingungen, möglich ist, die Einstellungszahlen zu überschreiten."

Nein zu höherer Ausgleichstaxe

Kein Thema ist für Hundstorfer die vom Zivilinvalidenverband geforderte weitere Erhöhung der sogenannten Ausgleichtaxe, mit der sich Betriebe von ihrer Verpflichtung, Behinderte anzustellen, freikaufen können. Diese Taxe sei für große Betriebe erst zu Jahresanfang angehoben worden, nämlich um über 100 Euro auf jetzt 336 Euro pro Person und Monat. Eine weitere Änderung kann sich der Sozialminister zur Zeit deshalb nicht vorstellen: "wir haben jetzt mit erstem Jänner ein neues System beschlossen und neue Ausgleichstaxen festgelegt, auch unter Einbeziehung der diversen Verbände. Was wir jetzt am Tisch haben, muss einmal gelebt werden." Es sei schon schwierig genug gewesen, diesen Kompromiss überhaupt zu erzielen, so Hundstorfer.