In Kehlmann-Uraufführung in Graz

Alexander Knaipp, Schauspieler

Komödien führten ihn zum Schauspiel: Alexander Knaipp, Jahrgang 1984, der an der Kunst-Uni Graz studiert und nun abschließt. Zuletzt spielte der junge Schauspieler mit Interesse am Film in Ibsens "Peer Gynt" in Graz. Am 24. September wird er in einer Kehlmann-Uraufführung am Schauspielhaus Graz mitwirken.

"Schon als Kind habe ich sehr gerne Filme - vor allem Komödien - gemeinsam mit meinem Vater gesehen. Er hat zwar nichts mit Kunst zu tun, aber er hat ein Gespür dafür, wer ein guter Schauspieler ist. Louis de Funes, Bud Spencer, Tony Curtis und Roger Moore waren mir bald ein Begriff.

Ich wollte alles Mögliche ausprobieren und dachte: am besten kann ich das als Schauspieler", berichtet Alexander Knaipp, gebürtiger Oberösterreicher aus Linz, Jahrgang 1984, über seine Anfänge.

Seit 2006 absolviert er das Schauspiel-Studium an der Kunst-Universität Graz und wird im Sommer 2011 abschließen.

Bevor er mit Schauspiel begann, hatte er ab 2001 Rhetorik- und Sprechtechnik-Unterricht.

Seit 2003 studierte Knaipp auch Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien und hat dieses Studium 2010 mit dem Bachelor beendet.

Profunde Ausbildung

Im Jahr 2005 sammelte er Theater-Praxis auch im Rahmen von Regie-Hospitanzen und -Assistenzen am Landestheater Linz und in Wien.

Intensität und Zusammenarbeit

"Beim Film ist es diese intensive Emotionalität. Zum Teil waren es Extremerfahrungen.

Beim Theater ist es die Zusammenarbeit, die mich fasziniert. Ich hatte bisher immer das Glück, dass ich mit Kolleg/innen und Regisseur/innen arbeiten durfte, wo alle an einem Strang zogen. Das ist ein wunderbares Erlebnis - dann gehört einem die Bühne für einen Moment", so Alexander Knaipp zu seinem künstlerischen Zugang.

Bösewichte, Verlierer und Skurilles

"Ich wurde von Beginn an für die Bösewichte besetzt. Aber auch das Gegenteil liegt mir sehr: die Schüchternen, die Stotterer oder die versetzten Liebhaber. Und für skurille Rollen habe ich ein besonderes Faible."

Schauspielhaus-Debüt mit "Odyssee"

Seit 2008 konnte Alexander Knaipp vielfältige Theater-Praxis sammeln. Zu einer seiner wichtigsten Arbeiten zählt die Produktion von Ad de Bonts "Odyssee" am Schauspielhaus Graz in der Regie von Tanja Krone:

"Es war meine erste Produktion am Schauspielhaus und ein absoluter Glücksfall. Ich durfte Antinoos, Poseidon, den König, Polyphem und Eurymachos spielen - vier dieser Rollen waren Bösewichte.

Erstmals konnte ich selbst der Regisseurin etwas anbieten. Und es hat Frau Krone erfreulicherweise zu einem großen Teil gefallen."

In Roths "Radetzkymarsch" ...

Eine weitere wichtige Schauspielhaus-Produktion Knaipps war Joseph Roths "Radetzkymarsch" in der Inszenierung von Ingo Berk, in der er als Onufrij und als Baron von Sennyi zu sehen war:

"Der Onufrij hat nur wenig Text, aber er ist die ganze Zeit auf der Bühne. Mit dieser Rolle konnte ich den Zuschauer aus der düsteren Atmosphäre dieses Untergangsstücks etwas herausreißen - eine unvergesslich Arbeit und eine wunderbare Erfahrung."

... und in Ibsens "Peer Gynt"

Zuletzt war Knaipp in Ibsens "Peer Gynt", ebenfalls in der Regie von Ingo Berk, als Mads Moen und Master Cotton in Graz zu sehen, der am 10. Juni 2011 Derniere hatte:

"Ich konnte mich herrlich austoben - vom hilflosen Vertreter-Typ, dem die Braut weggeschnappt wird, bis zur Verwandlung in einen Affen", schwärmt der ambitionierte Schauspieler, der davor auch in Shakespeares "Hamlet" am Schauspielhaus mitwirkte.

Kehlmann-Uraufführung am 24. September

Und vor kurzem erhielt Alexander Knaipp eine besonders erfreuliche Nachricht:

Schauspielhaus-Chefin Anna Badora, die auch Regie führen wird, engagierte ihn für die Uraufführung von Daniel Kehlmanns "Geister in Princeton", in der er den Studenten Karl Menger spielen wird. Die Premiere findet am 24. September 2011 statt.

Für das Bühnenbild zeichnet Ö1 Talent Raimund Orfeo Voigt verantwortlich.

Wichtiges Medium Film

Seit 2006 konnte Knaipp auch im Bereich Film, der ihm sehr wichtig ist, Praxis sammeln:

Darunter in Robert Seilers "Orange" (2007), in Christoph Wannas Spielfilm "TV-Freak" (2009), der in der Postproduktion ist, sowie in Dominik Hartls Kurzfilm "Bis einer weint" mit Marion Mitterhammer, der im Mai 2011 im Wiener Cinemagic Kino Premiere hatte.

Seit 2009 wird Knaipp durch die Münchner Agentur Lautenbacher vertreten.

Wunsch nach breitem Spektrum

Wie lauten die Zukunftswünsche des erfolgreichen Schauspielers, der auch Erfahrung und Interesse an Hörspielen und Lesungen hat?

"Die Möglichkeit zu haben, in mehreren Bereichen arbeiten zu dürfen - Theater, Film, Fernsehen und Hörspiel. Am Theater würden mich Komödien reizen, im TV eine Serie und im Film skurille Rollen", so Alexander Knaipp.