Beurteilung ohne Ziffernnoten

Suche nach Alternativen zu Schulnoten

Nach Alternativen zu den herkömmlichen Schulnoten suchen die Bildungspolitiker der Grünen, und erhalten dabei Expertenunterstützung. Das politische Ziel dabei: Abschaffung der Ziffernnoten.

Unterricht besteht heute nicht mehr aus Auswendiglernen und Abprüfen, sagt Angela Schuster, Spezialistin für Prüfungskultur des pädagogischen Unterstützungssystems IMST an der Uni Klagenfurt. Noten taugen da nicht viel.

Ein Beispiel für moderne Methoden: die sogenannte zwei-Phasen-Schularbeit: "Zwei- Phasen-Schularbeit, ist die Möglichkeit eine Schularbeit oder auch einen Test, nach einer gewissen Zeit noch einmal zu überarbeiten. Also, da können Schüler und Schülerinnen Fehler suchen, zum Beispiel, es gibt da diverse Möglichkeiten, wie man das gestalten kann. Das hängt einfach von der Lehrkraft ab."

Wie soll man einen so gearteten Unterricht mit Noten von eins bis fünf beurteilen?

Gar nicht, meint der Bildungssprecher der Grünen Harald Walser, selbst Lehrer und Schuldirektor, der eine individuell ausformulierte Leistungsbeurteilung will.

Für Walser ist sicher, dass die Ziffernnote nur Stress produziere und nichts über die Leistung Aussage, "Wir sind für die gänzliche Abschaffung der Ziffernnote in der Volksschule, zumindest in der Volksschule, möchte ich dazu sagen. Und erinnern daran, dass gerade die Länder, die die besten Ergebnisse in ihrem Schulsystem haben, teilweise auf die Ziffernnote bis zum 14. Lebensjahr verzichten."

Dabei gibt es, laut Walser, aber auch für die Grünen eine Grenze: "Dann, wenn sinnvoller Weise eine gewisse Selektion unter den Schülern und Schülerinnen einsetzt. Das wäre aus unserer Sicht so mit dem 14., 15. Lebensjahr. Ab diesem Zeitpunkt kann man über Ziffernnoten sprechen, dann machen sie auch Sinn."

Bewertet und benotet soll aber nach Walsers Vorstellung ausschließlich von externen Prüfern werden, die Lehrer hingegen sollen die Coaches der Schüler sein, nicht deren Richter.