Ö1 Grafik des Monats Juli

Juliana Guger, bildende Kunst

Sie kam früh zur Kunst: Juliana Guger, Jahrgang 1984, die an der Mozarteum Uni Salzburg Grafik und neue Medien studiert. Im Zentrum der Arbeiten der Künstlerin, die 2010 Finalistin des Ö1 Talentestipendiums war, stehen Zeichnung und Druckgrafik. Für Juli hat Guger für die "Ö1 Grafik des Monats" einen Siebdruck geschaffen.

"Bei mir war das Interesse schon sehr früh da und mit 14 habe ich mich entschieden, diese Kunstschule in Linz zu besuchen.

Nach der Matura war mir klar, dass ich im künstlerischen Bereich weitermachen will. Ich merke jetzt im Studium, dass die frühe Spezifizierung eine sehr gute Basis ist", erzählt Liliana Guger, gebürtige Niederösterreicherin aus Scheibbs, Jahrgang 1984, über ihre Anfänge.

Seit 2005 absolviert sie das Lehramtsstudium Bildnerische Erziehung an der Universität Mozarteum Salzburg in der Klasse für Graphik und Neue Medien bei Herbert Stejskal und Beate Terfloth. Abschließen wird sie in diesem Sommer.

Danach plant Guger, die 2010 Finalistin des Ö1 Talentestipendiums war, eine weitere künstlerische Ausbildung.

Davor hatte die junge Künstlerin die HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz besucht, wo sie 2004 maturierte.

Erasmus-Aufenthalt in Umea

2008/09 absolvierte Guger ein Erasmus-Stipendium an der Universität Umea in Schweden.

Zeichnung und Druckgrafik

"Zeichnung und Druckgrafik waren bis jetzt im Zentrum meiner Arbeiten. Ich habe auch Zeichnungen mittels Fotografie in Video verwandelt, aber auch reine Video-Arbeiten gemacht, denn da interessieren mich die Möglichkeiten des Schnitts. Nun möchte mich noch mehr in Richtung bildhauerische Elemente entwickeln."

Kräftiger Strich

"Ich habe einen sehr kräftigen Strich, eher temperamentvoll. Dieses Merkmal ist bei all meinen Zeichnungen erkennbar. Man kann es auch bei meinen Figuren sehen, die sehr geschwungen, also expressiv sind", charakterisiert Guger ihre Arbeiten.

Animationsfilm "Lebensmittelpunkt"

Zu einer der wichtigsten Arbeiten von Juliana Guger zählt ihr Animations-Kurzfilm "Lebensmittelpunkt", der 2008/09 entstanden ist:

"Es war mein erster gezeichneter Animationsfilm, der während meines Schweden-Aufenthalts entstanden ist. Ich habe versucht, dieses Thema, das ein globales ist, in Bilder umzusetzen.

Dabei habe ich Menschen aus verschiedenen Erd-Teilen miteinander in Verbindung gebracht. Hier war die Technik sehr hilfreich, weil man ein Bild in das andere verwandeln kann."

Und für diesen Animations-Film erhielt Guger den "Young Creativity Award" von "Netd@ys", der von "Salzburg research" und Unterrichtsministerium vergeben wird.

Dreidimensionaler "Werdegang"

Aus Gugers Erfahrungen mit dem ersten Animations-Film entwickelte sich ihre zweite Arbeit "Werdegang", die 2009 für ihre erste Einzel-Ausstellung "Mögliche Welten" im Kunstwerk Salzburg entstanden ist:

"Inhaltlich geht es hier um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Werdegang: ich bin am Ende des Studiums, was wird nun aus mir? Es gilt, viele Stufen zu steigen. Aus den Zeichnungen entstanden mögliche Räume, die mit Tönen gefüllt wurden. Sie stehen für mögliche Tätigkeiten in diesen Räumen – alles bleibt auf einer sehr assoziativen Ebene.

Bei diesem Projekt habe ich erstmals versucht, die Animationstechnik in eine dreidimensionale Ebene zu heben."

Ö1 Grafik für Juli 2011

Und die junge Künstlerin wurde für die Ö1 Grafik-Aktion des Monats Juli ausgewählt, für die sie den Siebdruck "Am Küchentisch oder der Zwischenraum oder wer zieht hier den Kopf ein?" gestaltet hat.

Künstlergruppe "08/13"

Im Jahr 2008 gründete Guger mit acht Studien-Kolleg/innen die Künstlergruppe "08/13" zur Förderung gemeinsamer künstlerischer Kooperationen und Ausstellungen.

Ihre Schau zum Thema "Lebensmittelpunkt", die in einer ehemaligen Gemischtwarenhandlung in Hallein stattfand, war das "Podium 09"-Preisträgerprojekt des Landes Salzburg.

Gruppen-Ausstellungen

Seit 2007 hat Juliana Guger bereits an mehreren Gruppen-Ausstellungen teilgenommen:

Darunter an "Hier und Jetzt" im Kunstverein Salzburg (2009), an "9 zeitgenössische Positionen", in der Deutschvilla in Strobl, sowie an der Internationalen Experimentellen Druckgraphik Biennale in Bukarest (alle 2010).

Sommerakademie-Stipendium

2010 erhielt Guger ein Arbeitsstipendium für die Sommerakademie Salzburg in der Klasse für Knetgummi-Animation bei Alice Creischer und Andreas Siekmann.

Lehren und Kunstschaffen

Zuletzt absolvierte die junge Künstlerin ein Arbeits-Atelier-Stipendium in Vantaa in Finnland, das sie von der Stadt Salzburg erhielt.

Wie lauten ihre Zukunftswünsche? "Ich freue mich schon auf meinen Lehrberuf, hoffe aber, dass dabei die Kunst nicht zu kurz kommt. Wichtig ist mir, dass meine Kunst ausdrückt, was ich bin. Und dass ich für mein Schaffen Anerkennung erhalte", so Juliana Guger.