Siegerin M. Vlaschits, Wolf-Preis an B. Sayici
Verleihung des Ö1 Talentestipendiums 2010
Das Ö1 Talentestipendium in Höhe von 10.000 Euro wurde 2010 bereits zum dritten Mal vergeben. Die Vorjahrssiegerin ist Marianne Vlaschits/Akademie Wien. Den Wolf-Förderpreis erhielt Berivan Sayici/Angewandte Wien. Die Verleihung fand am 10. November 2010 im Wiener Semper-Depot statt.
9. April 2017, 17:51
Das Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst 2010, das mit 10.000 Euro dotiert und mittlerweile zum Flaggschiff der Ö1 Talentebörse geworden ist, bleibt diesmal in Wien:
Als Siegerin ging Marianne Vlaschits von der Wiener Akademie der bildenden Künste hervor. Den Förderpreis der Karl-Anton-Wolf-Stiftung erhält Berivan Sayici von der Wiener Angewandten. Das hat die Fach-Jury, die am 8. September 2010 im Wiener ORF-RadioKulturhaus tagte, entschieden.
Die Verleihung des Ö1 Talentestipendiums 2010 fand am 10. November 2010 im Wiener Semper-Depot statt.
"Mary Broadcast Band" live
Für den musikalischen Rahmen sorgte heuer Ö1 Talent Mary Lamaro von der Musik-Universität Wien mit ihrer "Mary Broadcast Band".
Der Band gehören weiters Melissa Hosler (drums/voc), Thomas Russ (bass), Jimi Dolezal (git) sowie Anton "Funkton" Spreizer (organ, voc) an.
"Überraschung und Riesenunterstützung"
"Ich habe nicht damit gerechnet und habe natürlich große Freude. Zumal ich im vergangenen Juni abgeschlossen habe und das Ö1 Talentestipendium für mich gerade jetzt eine Riesenhilfe ist", so die erste Reaktion der glücklichen Siegerin Marianne Vlaschits.
Überrascht von der positiven Nachricht wurde sie übrigens während des Aufbaus zu ihrer Ausstellung "Matador Beach" im Wiener Kunstraum "Ve.Sch", die im Herbst stattfand.
Entscheidung durch Fach-Jury
Der Fachjury für die Vergabe des Ö1 Talentestipendiums für bildende Kunst 2010 gehörten an:
- Thomas Mießgang, Chef-Kurator Kunsthalle Wien, Jury-Vorsitz,
- Mag. Andrea Bina, Kuratorin Lentos Kunstmuseum Linz
- Hemma Schmutz, Direktorin des Kunstvereins Salzburg,
- Angelika Katzlberger, Kunsthistorikerin,
- Ariane Neuberger, Leiterin der Kunstsammlung der UniCredit-Bank Austria,
- Clemens Kopetzky, Leiter Ö1 Kommunikation, sowie
- Sabine Oppolzer, Aktuelle Kultur ORF-Hörfunk.
Begründungen der Jury
Marianne Vlaschits Arbeit zeichnet sich durch einen beherzten postmodernen eklektizistischen Zugriff auf Kunstgeschichte und -gegenwart aus. Ironisch transformiert sie gesellschaftliche Wunschwelten und Sehnsuchtsträume in burleske Spektakel, die bei allen sprühende Lebenslust und tieferliegende Schichten existentieller Traumata andeuten. In ihren Werken, die meist einen strikten performativen Anteil haben, verbindet sich die Banalität des Alltäglichen kontrastscharf mit dem Exotismus halluzinierter Paralleluniversen.
Berivan Sayici verwendet vorwiegend explizit sexuelles Material, und versteht es, hinter der provokanten Oberfläche, brennende gesellschaftspolitische Fragestellungen mit künstlerischer Energie aufzuheben. In ihren Arbeiten geht es um das Spannungsverhältnis zwischen Romantik und Pornographie, über die kathatische Wirkung des Ekels, über Aids als Metapher für erotische Entgrenzung und Politiken des Ausschlusses.
Rektor Bast: "Einzigartig in Österreich"
"Dass Ö1 die Talentebörse ins Leben gerufen hat, ist ein großer Glücksfall für die Studierenden der beteiligten Kunstuniversitäten. Ö1 gibt ihnen die Chance, sich und ihre Leistungen der Öffentlichkeit zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen. Vor allem die mediale Begleitung durch die Talentebörse ist ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Dem kulturinteressierten Zielpublikum wiederum bietet die Plattform die Möglichkeit, die Entwicklungen und Ideen der jungen Generation zu beobachten.
Auch das von der Bank Austria gesponserte Ö1 Talentestipendium in Höhe von 10.000 Euro ist für noch studierende Künstler/innen einzigartig in Österreich - und als Startkapital und Auszeichnung besonders motivierend", würdigt Gerald Bast, Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien und zugleich Sprecher der Kunst-Universitäts-Rektoren, die erfolgreiche Ö1 Initiative.
Prinzip der Nachhaltigkeit im Zentrum
Die Grundidee des Ö1 Talentestipendiums für bildende Kunst, das aus der Ö1 Talentebörse entstanden ist, basiert auf der Überlegung von Nachhaltigkeit. Diese Förderung soll der Stipendiatin/dem Stipendiaten ermöglichen, sich ein Jahr lang ausschließlich ihrer/seiner künstlerischen Arbeit widmen zu können.
"Die UniCredit-Bank Austria konzentriert sich im Rahmen ihrer Kultursponsor-Aktivitäten seit vielen Jahren auf junge Künstler und junge Projekte. Wir sehen hierin die nachhaltigste Form, Kultur in Österreich zu fördern. Die Ö1 Talentebörse, die sich an vielversprechende Student/innen aller Kunstsparten wendet, bringt diese Strategie auf den Punkt. Darüber hinaus ist sie in ihrer gesamten Ausrichtung der Nachhaltigkeit verpflichtet. Ein Aspekt, der sehr gut zu unserem Verständnis von kulturellem Engagement passt", unterstreicht Anton Kolarik, Head of Identity & Communications der UniCredit-Bank Austria, das Engagement seines Instituts.
Berichte in Ö1 und ORF-TV
Über das Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst 2010 berichteten das Ö1 Kulturjournal sowie ORF-TV.