Vorwürfe gegen Gasversorger

Kartellverdacht: Razzia bei OMV

Die EU-Kommission verdächtigt europäische Gasunternehmen, illegale Preisabsprachen getroffen und den Wettbewerb behindert zu haben. Deshalb hat es bei mehreren Unternehmen aus der Branche Razzien gegeben. In Österreich war die OMV betroffen.

Morgenjournal, 28.09.2011

OMV "kooperiert"

Beamte der EU-Kommission haben auch Büros der OMV durchsucht, das hat ein Sprecher des Unternehmens gestern bestätigt. Inhaltlich wollte die OMV zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Es heißt lediglich, man kooperiere mit den Behörden und unterstütze diese bei ihren Nachforschungen.

Illegale Absprachen

Die EU-Kommission hegt den Verdacht, dass insgesamt zehn Unternehmen in Mittel- und Osteuropa, die in Versorgung, Transport und Lagerung von Erdgas tätig sind, unfaire Wettbewerbspraktiken angewandt haben - die Namen der betroffenen Unternehmen hat die Kommission wie üblich nicht genannt. Die Firmen sollen sich Märkte aufgeteilt, Konkurrenten am Markteintritt gehindert und die Preise durch illegale Absprachen künstlich hochgetrieben haben.

RWE, E.ON und Gazprom

Die gestrige Razzia durch Beamte der EU-Wettbewerbsaufsicht und nationale Kartellämter war groß angelegt. Neben der OMV haben auch die Energiekonzerne RWE und E.ON in Deutschland bestätigt, dass sie unangemeldeten Besuch von den Fahndern bekommen haben. Außerdem sind mehrere europäische Büros des russischen Gasversorgers Gazprom durchsucht worden. Sollte die EU ein Verfahren einleiten, drohen den Unternehmen Bußgelder in Millionenhöhe.