Liebling des Wiener Opernpublikums

Sena Jurinac ist tot

Nur einen Monat nach ihrem 90. Geburtstag ist Kammersängerin Sena Jurinac nach schwerer Krankheit in Augsburg verstorben. Das melden die Freunde der Wiener Staatsoper, deren erstes Ehrenmitglied sie war.

Kulturjournal, 23.11.2011

Sena (eigentlich Srebenka) Jurinac wurde am 24. Oktober 1921 in Travnik (Bosnien) als Tochter eines Arztes geboren, ihre Mutter war Wienerin. Nach der Schule besuchte sie die Musikakademie in Zagreb, wo Milka Kostrencic einen wesentlichen Anteil an ihrer Stimmausbildung hatte. An die Wiener Staatsoper engagiert wurde Jurinac 1944 von Karl Böhm, nachdem sie zwei Jahre zuvor an der Zagreber Oper erstmals auf der Bühne gestanden war.

Ihr Wien-Debüt gab Jurinac am 1. Mai 1945 an der Volksoper als Cherubino in Mozarts "Hochzeit des Figaro". Seither gehörte "die Jurinac" der Wiener Staatsoper an, deren Ehrenmitglied sie bis zuletzt war. Ihr leuchtend warmer lyrischer Sopran und ihre sensible Rollengestaltung machten sie in den 1940er und 1950er Jahren zu einer der berühmtesten Exponentinnen des Wiener Mozart-Ensembles.

Noch in den 1980er Jahren trat Jurinac in Wien als Marschallin und als Küsterin in "Jenufa" auf. Die als Mozart- und Strauß-Interpretin gerühmte Künstlerin war auch als Lied- und Oratoriensängerin erfolgreich. Es gibt zahlreiche Aufnahmen auf Schallplatte und CD und auch eine Reihe von Filmen.

1982 nahm Jurinac, die in erster Ehe mit dem italienischen Bariton Sesto Bruscantini verheiratet war, Abschied von der Bühne.

Text: APA, Audio: ORF

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