Erfolgreich als "Gespenster"-Regine

Esmée Liliane Amuat, Schauspielerin

Auslöser war ein Praktikum am Schauspielhaus Zürich: Esmée Liliane Amuat, die am Reinhardt Seminar studiert. Seit 2011 hat die junge Schweizerin einen Burg-Vertrag. Derzeit spielt sie u. a. in W. Allens "Mitsommernachts Sex-Komödie". Seit 9. März ist sie nun erfolgreich als Regine in Ibsens "Gespenstern" am Akademietheater zu sehen.

"Als ich klein war, sind meine Eltern mit mir und meiner Schwester jedes Jahr zu Silvester in kleines, alternatives Hotel in den Schweizer Bergen gefahren. Es waren dort Kinder unterschiedlichen Alters und wir haben immer Theater gespielt.

Meine erste Rolle war mit vier der kleinste Zwerg in 'Schneewittchen'. Ich habe damals wirklich geglaubt, dass Schneewittchen gestorben ist, habe geheult und wollte es aufwecken.

Während meines Praktikums am Schauspielhaus Zürich habe ich dann endgültig Theaterblut geleckt – und wusste: genau das will ich machen", erzählt Esmée Liliane Amuat, gebürtige Schweizerin aus Zürich, Jahrgang 1989, über ihre Anfänge.

Seit Oktober 2008 studiert sie Schauspiel am Wiener Max Reinhardt Seminar. Abschließen wird sie im Juni 2012.

Rollen-Unterricht hatte sie bei Grazyna Dylag, Susanne Granzer und Roland Koch.

Nach ihrer Matura am Gymnasium Kantonsschule Stadelhofen in Zürich hatte Amuat ein Praktikumsjahr am Schauspielhaus Zürich absolviert. Diese Ausbildung ermöglichte ihr einen umfassenden Einblick in das praktische Theaterleben.

Ausgewählt wurde Esmée Liliane Amuat, die bereits seit 2009 am Wiener Burgtheater spielt, aufgrund ihrer herausragenden Leistungen von Reinhardt-Seminar-Vorstand Hubertus Petroll.

Begeisterte Wahl-Wienerin

"Es gibt hier eine wunderbare Atmosphäre. Besonders beeindruckend ist für mich der Ensemble-Gedanke – und dass man so eng mit Regie-Student/innen zusammenarbeitet", erläutert die begeisterte Wahl-Wienerin ihre Entscheidung für Wien.

Vielfalt und Wandelbarkeit

"Eine großartige Figur ist für mich zum Beispiel Wedekinds Lulu. Sie zeigt sich jedem Menschen, mit dem sie in Beziehung tritt, anders - sie ist Projektionsfläche. Diese Rolle bietet unzählige Facetten."

Bühnen-Praxis seit 2008

Seit 2008 konnte die junge Schauspielerin bereits vielfältige Bühnen-Praxis sammeln:

Amuat spielte die Lenina in Huxleys "Schöne neue Welt" (Regie: Annette Raffalt), sowie die Conny in Tina Müllers "Bikini" (Regie: Peter Raffalt) im Rahmen des "Jungen Schauspielhauses Zürich" (2008).

Am Seminar war sie in der Titelrolle von Wedekinds "Lulu" (Regie: Holle Münster; 2010), als Jenny in LaButes "Das Maß der Dinge" (Regie: Holle Münster; 2011), sowie in "Zu dia ziagts mi hin" (Musikal. Rollenstudium, Regie: Sarah Kohrs; 2011) zu sehen.

"Frühlings Erwachen" an der Josefstadt

2010 war Esmée Liliane Amuat als Wendla in Wedekinds "Frühlings Erwachen" in der Regie von Stephanie Mohr im Theater an der Josefstadt zu sehen:

"Es gab damals ein Vorsprechen bei Stephanie Mohr. Eigentlich hatte ich mir keine Chancen ausgerechnet, weil man mir meist vermittelte, dass ich eher der Typ bin, den man mit Vitalität und Sexualität verbindet.

Es war überraschend und wunderbar für mich, als Stephanie Mohr sagte: ich will, dass du die Wendla spielst. Es war eine sehr wichtige Arbeit für mich."

Seit 2011 an der Burg engagiert

Bereits seit 2009 ist Esmée Liliane Amuat am Wiener Burgtheater zu sehen: als Prinzessin nach Baums "Der Zauberer von Oz" (Regie: Annette Raffalt, 2009), als Chormädchen in Euripides' "Helena" (Regie: Luc Bondy; 2010), sowie in diversen Rollen in J.M. Barries "Peter Pan" (Regie: Annette Raffalt; 2011).

Und seit Sommer 2011 hat die ambitionierte Schauspielerin nun einen Ein-Jahres-Vertrag an der Burg:

"Ich habe zuerst bei Burg-Chef Matthias Hartmann vorgesprochen. Chefdramaturg Klaus Missbach hat meine Entwicklung beobachtet und dann hatte ich kurzfristig noch zwei Vorsprechen bei Direktor Hartmann", freut sich Amuat über ihre große Chance.

Erfolgreich als "Gespenster"-Regine

Am 9. März 2012 hatte Liliane Amuat erfolgreich Premiere als Regine in Ibsens "Gespenstern" in der Regie von David Bösch am Akademietheater.

Die "Presse"-Rezensentin schreibt in ihrer Premieren-Kritik unter dem Titel "'Gespenster': Sternstunde mit finsterem Ibsen' unter anderem: "Regisseur David Bösch gibt im Akademietheater den 'Gespenstern' ihre Sprengkraft zurück. Kirsten Dene überstrahlt als bitter-lakonische Frau Alving das blendende Ensemble. …

… Bösch versteht sich überhaupt wunderbar auf verzweifelte Liebesszenen wie jene zwischen dem ausgemergelten Osvald, den Syphilis und Aids dahinraffen (hinreißend: Markus Meyer) und der vital-koketten Regine (Liliane Amuat). … "


Die APA berichtet in ihrer Premieren-Kritik unter dem Titel "Gespenster an der Wand: Düsterer Ibsen im Akademietheater - David Bösch inszenierte das Familiendrama um die Sünden der Vergangenheit mit Starbesetzung, aber ohne Gegenwartsbezug" unter anderem:

" … Nur die Jungen lassen aufhorchen: Liliane Amuat legt Regine, die von Frau Alving als Dienstmädchen behandelt wird, obwohl sie in Wahrheit eine uneheliche Tochter des alten Alvings ist, als überreifes Früchtchen an, als eine junge Angelina Jolie, die sich noch nicht um Kinder und Kranke kümmern, sondern erst mal ihren Spaß in der großen weiten Welt haben will. … "

Silvester-Premiere in Hartmann-Regie

Am 31. Dezember war Amuat am Burgtheater in der Regie von Matthias Hartmann in Woody Allens "Eine Mitsommernachts Sex-Komödie", der Silvester-Premiere der Burg, zu sehen:

"Es ist eine große Ehre für mich, in dieser Produktion mit so großen Kolleg/innen wie Sunnyi Melles, Dorothee Hartinger, Roland Koch und Martin Schwab auf der Bühne stehen zu dürfen.

Ich spiele die Dulcy, eine unkomplizierte, lebens- und sexbejahende, junge Krankenschwester. Sie kann mit den Konventionen der damaligen Zeit - das Stück spielt um 1905 - nicht viel anfangen", erzählt Amuat begeistert.

Höchstes Kritiker-Lob

Unter dem Titel "Erotik-Farce im Burgtheater" schreibt der "Kurier"-Rezensent unter anderem in seiner Premieren-Kritik:

"Liliane Amuat gibt als Sex-Krankenschwester Dulcy eine schöne Talentprobe ab."

Die "Presse" berichtet unter dem Titel "Reizende "Mittsommernachts-Sexkomödie" unter anderem: "Ein erlesenes Ensemble zeigt unter dem milden Blick des Regisseurs seine Kunst … Martin Schwab spielt den gefeierten Gelehrten Leopold, der sich keineswegs in väterlicher Absicht der rustikalen, jugendlichen Krankenschwester Dulcy, die Süße, (reizend: Liliane Amuat) nähert. … Das Staatstheater wuchert mit seinen Talenten."

Und "Nachtkritik.de" urteilt begeistert über die Burg-Premiere unter "Die Komik der Dingwelt": " … Maxwell (Roland Koch, liebenswert als prahlender, frauenverführender Arzt), seine letzte Eroberung, die blutjunge Krankenschwester Dulcy (perfekt als fröhliches Sexbündel: Esmée Liliane Amuat) … Hartmann hätte nicht besser besetzen können."

"Junge Talente.ch"-Preis

2011 wurde Amuat, die auch Film-Erfahrung hat, mit dem Schweizer "Junge Talente"-Preis ausgezeichnet.

Der Preis, der jährlich an junge Schweizer Schauspieler/innen vergeben wird, ermöglicht dem Nachwuchs ein professionelles Film-Demoband.

In Wien bleiben und reüssieren

Wie lauten die Zukunftswünsche der erfolgreichen Jungschauspielerin?

"Ich würde sehr gerne in Wien bleiben, weil ich mich in die Stadt verliebt habe. Es ist unglaublich, wie sehr man sich hier für Theater interessiert. Ich fühle mich am Burgtheater sehr wohl und deshalb hoffe ich, in Wien bleiben zu können", so Esmée Liliane Amuat.

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