Dritter Anti-Atomgipfel im Kanzleramt

Österreich wird Atomstrom-frei

Ende 2015 sollen weder Privathaushalte noch Industrie importierte Energie aus Atomkraftwerken verwenden. Mit dem Ergebnis des dritten sogenannten Anti-Atomgipfels im Kanzleramt ist nach monatelangen Verhandlungen ein Schlussstrich unter die Debatte und ein klarer Kurs eingeschlagen.

Abenjournal, 16. 4. 2012

Vier Prozent Atomenergieanteil ist vier Prozent zuviel

Es ist der zugekaufte Strom, der Regierung und Umweltschutzorganisationen nicht sauber genug ist. Annähernd vier Prozent beträgt der Atomenergieanteil in Österreich. Versorger besorgen sich den günstigen Strom bisher etwa in Deutschland. Dass das bald Geschichte ist, das war das Ziel des Treffens, sagt Vizekanzler Michael Spindelegger. Für Bundeskanzler Werner Faymann ist der 16. April ein guter Tag für alle, die gegen Atomenergie sind. Das mache die Anti AKW Position in der EU glaubwürdiger.

Atomstrom kann weiter durch Ö geleitet werden

Bis Ende nächsten Jahres wird jeder Haushalt über seine Stromrechnung erfahren, wer die Energie womit produziert. Bei Industriebetrieben soll es zwei Jahre später, also Ende 2015, soweit sein - aus Rücksicht auf laufende Verträge. Als sehr guten Kompromiss wertet Greenpeace Geschäftsführer Alexander Egit das Treffen.

Nicht verhindern kann Österreich, dass Atomstrom durch das Land geleitet wird. Ein Verbot würde dem EU Recht auf freien Warenverkehr widersprechen.