Vor Energiegipfel mit Regierung
NGO's: Österreich Atomstromfrei
Österreich will keinen Atomstrom erzeugen. Das ist leicht einzuhalten. Nicht ganz so einfach ist es, ganz auf Atomstrom zu verzichten, also auch keinen Atomstrom aus dem Ausland zu beziehen. Die Umweltorganisationen Greenpeace und Global 2000 meinen, Atomstrom-Importe gehörten verboten. Kommende Woche gibt es dazu einen Energie-Gipfel der Regierung.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 10.01.2012
Vier Prozent Atomstrom
Noch immer kommen vier Prozent des Stroms in Österreich aus Atomkraftwerken. Das hat der aktuelle Atomstrom-Check von Greenpeace und Global 2000 ergeben. Der Atomstrom verbirgt sich hinter dem sogenannten Graustrom, das ist Strom unbekannter Herkunft. Er werde noch von der Kärntner Kelag und dem Verbund nach Österreich importiert, sagen die Umweltschutzorganisationen.
Verbund im Visier
Vor allem die Aktivität des Verbundkonzerns ist Global 2000 Energie-Sprecher Reinhard Uhrig ein Dorn im Auge. Er werbe mit Wasserkraft, verkaufe aber über die Verbund Power Sales eine Menge Atomstrom. Der Verbund wehrt sich übrigens gegen diese Darstellung, sein Graustrom für Industriekunden stamme aus Österreich.
Gipfel am Montag
Die Umweltschutzorganisationen drängen weiter auf ein gesetzliches Atomstrom-Importverbot. Freiwillige Beschränkungen sind zu wenig, sagt Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit. Er drängt auf ein Verbot beim nächsten Gipfel.
Dass ein solches Gesetz gegen EU-Recht verstoßen könnte, glauben die Umweltschützer nicht. Zwei Gutachten hätten das bereits belegt. Beim Energiegipfel am Montag wollen sie davon auch den Wirtschaftsminister überzeugen.