Probleme nach Atomausstieg
Deutschland bezieht Strom aus Österreich
Der deutsche Atomausstieg scheint die Stabilität der deutschen Stromversorgung in Mitleidenschaft zu ziehen - wie jetzt bekannt wurde, hat Deutschland bereits im Dezember erstmals Strom aus Österreich gebraucht. Die Verteilung des vorhandenen Stromes von Nord- nach Süddeutschland habe an zwei Tagen nicht geklappt, wie die Bundesnetzagentur bestätigt.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 05.01.2012
Aus Berlin,
Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, am 8. und 9. Dezember 2011 Strom aus Österreich abzurufen - so der Netzbetreiber tennet. An diesen Tagen sei einerseits ein Block eines Atomkraftwerkes im Süden unplanmäßig abgeschaltet worden - gleichzeitig habe ein Sturmtief im Norden für ein fast volles Windkraftangebot gesorgt - wegen der immer noch fehlenden Leitungen konnte die Energie aber nicht in den verbrauchsintensiven Süden transportiert werden.
Daher wurden Reservekapazitäten von etwa 1.000 Megawatt aus den EVN-Kraftwerken Korneuburg und Theiß sowie aus einem Verbund-Ölkraftwerk in der Nähe von Graz abgerufen. Und: diese Hilfsaktion aus Österreich wird nach Expertenmeinung nicht die einzige bleiben - die Versorgungssicherheit in Deutschland könnte durch den Atomausstieg auf Jahre hinaus angespannt bleiben, heißt es.