Probleme nach Atomausstieg

Deutschland bezieht Strom aus Österreich

Der deutsche Atomausstieg scheint die Stabilität der deutschen Stromversorgung in Mitleidenschaft zu ziehen - wie jetzt bekannt wurde, hat Deutschland bereits im Dezember erstmals Strom aus Österreich gebraucht. Die Verteilung des vorhandenen Stromes von Nord- nach Süddeutschland habe an zwei Tagen nicht geklappt, wie die Bundesnetzagentur bestätigt.

Abendjournal, 05.01.2012

Aus Berlin,

Es sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, am 8. und 9. Dezember 2011 Strom aus Österreich abzurufen - so der Netzbetreiber tennet. An diesen Tagen sei einerseits ein Block eines Atomkraftwerkes im Süden unplanmäßig abgeschaltet worden - gleichzeitig habe ein Sturmtief im Norden für ein fast volles Windkraftangebot gesorgt - wegen der immer noch fehlenden Leitungen konnte die Energie aber nicht in den verbrauchsintensiven Süden transportiert werden.

Daher wurden Reservekapazitäten von etwa 1.000 Megawatt aus den EVN-Kraftwerken Korneuburg und Theiß sowie aus einem Verbund-Ölkraftwerk in der Nähe von Graz abgerufen. Und: diese Hilfsaktion aus Österreich wird nach Expertenmeinung nicht die einzige bleiben - die Versorgungssicherheit in Deutschland könnte durch den Atomausstieg auf Jahre hinaus angespannt bleiben, heißt es.