Berufsheer: Darabos kontert Burgstaller

Mit Salzburgs Landeshauptfrau Gabi Burgstaller hat sich heute eine weitere prominente SPÖ-Politikerin skeptisch zur Abschaffung der Wehrpflicht geäußert. Verteidigungsminister Norbert Darabos hält weiter dagegen, will aber nicht von einer Spaltung der Sozialdemokratie in dieser Frage reden. Die Linie der SPÖ sei klar für ein Profiheer, entscheidend werde aber sein, was das Volk im Jänner dazu sagt.

Mittagsjournal, 4.10.2012

Darabos scharf gegen Burgstaller

Darabos wies in einer Pressekonferenz die jüngsten Aussagen der Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SPÖ) in den "Salzburger Nachrichten" scharf zurück, wonach "ein paar Monate Zivildienst oder Bundesheer den jungen Männern sicher gut tun". Burgstaller habe damit keine Empfehlung geäußert, sondern sie habe sich in den Parteigremien "wohlwollend" zu seinem Modell geäußert. Außerdem halte er das Argument, dass man beim Bundesheer Disziplin lerne, "für ein völlig verfehltes", so Darabos. "Man beleidigt damit auch junge Männer, weil Disziplin lerne ich von mir persönlich, in der Familie, in der Schule. Dazu brauche ich nicht einen sechsmonatigen Grundwehrdienst. Diese Argumente kann ich nicht nachvollziehen."

Ein Problem für seine Partei sieht Darabos darin ohnehin nicht: "Die SPÖ spaltet sich nicht. Die SPÖ ist die stärkste Partei in Österreich und wird das auch in Zukunft sein", so Darabos. Der Ausgang der Volksbefragung im Jänner sei nicht von diesen "Einzelmeinungen" abhängig. Die zentrale Frage sei es, die Bevölkerung zu überzeugen.

Darabos appellierte bei dieser Gelegenheit an das Parlament, die Gespräche über die Sicherheitsstrategie endlich voranzutreiben. Für ihn sei die Sicherheitsstrategie jedenfalls "gültig". Die vom Ressort erarbeitete Variante sieht 12.500 Soldaten für den Katastrophenschutz und 1.1000 für Auslandseinsätze vor. Umsetzbar wäre die Variante sowohl mit einem Berufs- als auch mit einem Wehrpflichtheer, betonte Darabos. (APA, Red.)

Übersicht

  • Verteidigung