Schicksalstage für Zypern

Besteht die Lösung für Zypern im Austritt aus der Euro-Zone oder gar aus der EU? Kommt die Hilfe aus Russland, oder stürzt Zypern noch weiter in die Krise? Hubert Faustmann von der Universität Nikosia hat jedenfalls "schlimmste Befürchtungen"

Morgenjournal, 20.3.2013

Hubert Faustmann von der Universität Nikosia im Gespräch mit Andrea Maiwald

Momentan alles möglich

Wenden sich die Zyprioten nun Russland zu, wenn von dort die Hilfe aus dem Finanzschlammassel kommen sollte? Dass Zypern aus der EU austritt, glaubt Hubert Faustmann von der Universität Nikosia nicht. Er hält es aber für denkbar, dass Zypern die Euro-Zone verlässt. "Momentan scheint alles möglich." Die große Sorge der Zypern sei, dass die Geschäftsgrundlage des zypriotischen Finanzsystems zerstört wird und das Land noch tiefer in die Krise stürzt. Präsident Nikos Anastadiases ist angeschlagen und steht unter erheblichem Druck. Es gehe um sein politisches Überleben in diesen Tagen, so Faustmann. Offen ist auch, wann die Banken wieder aufsperren. Das Vertrauen der Anleger sei jedenfalls bereits zerstört, so Faustmann: "Ich habe große Befürchtungen."