Porträt Sabine Breitwieser

Wien - New York - Salzburg: Die Karrierestationen von Sabine Breitwieser lesen sich ungewöhnlich. Die Begründerin und langjährige Direktorin der Generali Foundation war ab 2010 Chefkuratorin am Museum of Modern Art in New York. Ab Herbst 2013 wird sie als Nachfolgerin von Toni Stooss das Museum der Moderne in Salzburg leiten.

Sabine Breitwieser

(c) GINDL, APA

Kulturjournal, 20.03.2013

Sie gehe nach Salzburg, weil sie Lust habe, wieder ein eigenes Haus und nicht nur eine Abteilung zu leiten, so Sabine Breitwieser. Sie wurde in Gmunden geboren und hat in Wien Jus studiert. Dort hat sie begonnen, sich für Kunst zu interessieren, erzählt die künftige Direktorin des Museums der Moderne.

1988 hat die promovierte Juristin die Generali Foundation begründet und eine umfangreiche Sammlung aufgebaut. Seit 2010 war sie Chefkuratorin für Medien- und Performancekunst am Museum of Modern Art in New York, die Position hat sie nun für die Aufgabe in Salzburg gekündigt. Sie wirft nun einen Blick von außen auf Österreich und im speziellen auf Salzburg. Und beklagt zum Beispiel, dass das Museum der Moderne in den letzten Jahren zu sehr wie eine Kunsthalle gearbeitet habe. Sabine Breitwieser geht noch weiter und fragt sogar, was ein Museum in unseren Tagen überhaupt für Aufgaben erfüllen solle.

Jede Menge Fragen

Daran schließt die künftige Direktorin eine Menge weiterer Fragen: Welches Publikum wolle man erreichen, wie schätzen die Salzburger dieses Museum, wie kann man mit anderen Institutionen dieser Stadt zusammenarbeiten? Was ist in unseren Tagen moderne Kunst? Liegt deren Zentrum weiterhin in New York oder längst in Lateinamerika oder Asien? Und wie viele dunkle Stellen hat die moderne Kunst in Österreich?

Und schließlich geht es auch um einen einfachen Zugang zum Museum, zu einem Haus, das mit schöner Aussicht auf dem Mönchsberg liegt, der Weg dorthin: eine kleine Bergtour oder bequem, aber kostenpflichtig: der Lift.

Salzburg hat, das hat die Präsentation gezeigt, eine rhetorisch äußerst versierte Direktorin, die zu Beginn so gut wie alles in Frage stellt. Ausschließlich repräsentative Ausstellungen wird man in den nächsten Jahren - der Vertrag läuft bis 2018 - nicht erwarten dürfen. Wohl aber viel frischen Wind in der Salzburger Kunstszene und auch darüber hinaus.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen im Museum der Moderne ermäßigten Eintritt (EUR 2,-).

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