Dubai-Opfer: Rückkehr ohne Auflagen

Gestern Abend um 20:40 ist jene Wienerin wieder in Österreich gelandet, die nach einer Vergewaltigungsanzeige Anfang Dezember in Dubai in Haft genommen worden war. Nun durfte die 29-Jährige mit Hilfe eines Krisenteams des Außenministeriums doch überraschend schnell ausreisen - und zwar ohne weitere Auflagen.

Mittagsjournal, 31.1.2014

"Keinerlei Bedingungen"

Die Wienerin ist sehr erleichtert, sie ist zurück in Österreich und hat auch ihren Pass wieder erhalten, sagt der Leiter des Krisenteams im Außenministerium, Michael Linhart: "Das Verfahren läuft jetzt weiter, aber da hat die Dame weiterhin alle rechtlichen Möglichkeiten über ihre Anwälte. Und wir werden sie da weiterhin voll unterstützen mit der Botschaft und unseren Experten hier in Österreich."

Ob überhaupt ein Strafverfahren eingeleitet wird, ist noch völlig offen, sagt Linhart, derzeit gebe es lediglich Ermittlungen. Es gebe auch keine Auflagen - etwa dass die Frau nicht aus Österreich ausreisen darf: "Wir haben nichts dergleichen verhandelt. Wir haben den Pass von der Dame bekommen und sind zurück nach Österreich gefahren. Es sind keinerlei Bedingungen an uns gestellt worden. Wir haben kein Verfahren in Österreich, sie ist in Österreich in Sicherheit und hat alle Rechte, die eine Staatsbürgerin in Österreich hat."

Medialer Druck?

Ob der Täter weiterverfolgt wird, sei unklar, sagt Linhart. In diplomatischen Kreisen wird kolportiert, dass die Emirate auch Angst vor dem medialen Druck gehabt haben könnten, und dass der Fall auch Reisestornos nach sich ziehen hätte können. Im Außenministerium bestätigt man das nicht, von diplomatischem Druck will man hier nicht sprechen. Linhart: "Ich würde meinen, das ist diplomatische Arbeit, konsularische Arbeit, die wir machen. Es handelt sich ja in erster Linie um eine Rechtsfrage."

Die Wienerin wurde nach eigener Aussage in der Nacht zum 1.Dezember vergewaltigt, Zeugen riefen die Polizei. Nach ihrer Anzeige wurde die Frau selbst verhaftet und musste ihren Pass abgeben. Am 5. Dezember informierte die 29-Jährige die österreichische Botschaft. Ihr wurde ein Vertrauensanwalt zur Seite gestellt, im Jänner entsandte das Außenministerium das Krisenteam nach Dubai. Gestern Abend ist die Frau in Wien-Schwechat gelandet.