Single European Sky: Bures beruhigt

Europas Fluglotsen haben im Jänner Streiks und Proteste abgehalten, die zu Flugverzögerungen und -ausfällen geführt haben. Auch in Österreich gab es Betriebsversammlungen. Grund für den Protest ist der Plan der EU, einen einheitlichen europäischen Luftraum zu schaffen. Die Lotsen fürchten, dass dies einen Personalabbau mit sich bringt. Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) hat Verständnis für den Unmut der Fluglotsen - die unmittelbare Gefahr eines Stellenabbaus sieht Bures aber nicht.

Morgenjournal, 15.2.2014

Grenzen bis in den Himmel

Die Flugrouten über Europa orientieren sich derzeit oft nicht am kürzesten Weg, sondern an Landesgrenzen, und es gibt hunderte Kontrollstellen mit unterschiedlichen Zuständigkeiten. Das kostet Zeit und Geld. Das EU-Projekt Single European Sky soll die Luftraumstruktur vereinfachen und Flüge direkter und damit effizienter machen.

Die Fluglotsen befürchten aber, dass diese Vereinheitlichung des Luftraums einen Personalabbau mit sich bringt, weil Flugsicherungsunternehmen zusammengelegt und Unternehmensteile ausgelagert werden könnten. Details dazu sind aber noch nicht bekannt und werden derzeit in Brüssel diskutiert. Diese Unsicherheit sorgt für Ärger bei den Lotsen, sie haben ihrem Unmut im Jänner in ganz Europa mit Streiks und Protestmaßnahmen Luft gemacht.

Was Österreich angeht, bestehe kein Grund zur Sorge, sagt Verkehrsministerin Doris Bures. Sie werde sich dafür einsetzen, dass die EU der heimischen Flugsicherung Austro Control keine Personal- und Organisationsvorgaben macht.
Sie wolle sicherstellen, dass kein Personal abgebaut wird und darunter möglicherweise die Flugsicherheit leidet. Denn grundsätzlich sei der Single European Sky ein gutes Projekt, an dem kein Weg vorbeiführe, sagt Bures: geringere Kosten für die Airlines und kürzere Flugzeiten mit weniger Treibstoffverbrauch. Umgesetzt sein soll der Single European Sky etwa 2018.