Jungrechte-Allianz: Problem mit Causa Mölzer

Die FPÖ geht mit den europäischen Rechtsparteien Front National, Vlaams Belang und Schwedendemokraten eine "Jugendallianz" ein. Das Projekt wurde heute in Wien vorgestellt - ein Vorhaben, das nach den rassistischen Äußerungen und NS-Vergleichen von FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Mölzer gefährdet sein könnte. Die rechten Jungpolitiker haben heute versucht, das heikle Thema zu umschiffen.

Mittagsjournal, 4.4.2014

"Doppelspitzenmodell" der FPÖ

Generalsekretär Harald Vilimsky, Listenzweiter der FPÖ für die Europawahl, war Gastgeber und wollte das leidige Thema Mölzer lieber nicht in der Pressekonferenz behandelt wissen. Warum Andreas Mölzer bei der Präsentation dieses europäischen Projekts nicht am Podium sitze? Der sei verhindert, sagt Vilimisky: "Mein Büro befindet sich drei Meter dem diesem Saal zur nächsten Tür, damit war es klar, dass wir im Rahmen eines Doppelspitzenmodells diese Pressekonferenz mit mir machen und ich auch einer der beiden Spitzenkandidaten bin."

Und überhaupt, so Vilimsky: Von rassistisch könne bei den Aussagen Mölzers keine Rede sein. Auch wenn Mölzer selbst das im Ö1-Interview zugegeben hat: "Naja, das kann man sicher so verstehen. Drum tut's mit ja leid. Sonst würde ich ja daran nichts relativieren wollen, wenn das nicht so wäre."

YEAH gegen "Linke Taktik"

Bis zu den Jungpolitikern von Schwedendemokraten, Front National und Vlaams Belang ist das nicht durchgedrungen. Sie haben mit gemeinsam mit der FPÖ die "Young European Alliance for Hope" - kurz "YEAH" gegründet. Und das verbindet. Stellvertretend für die anderen sagte YEAH-Vorsitzender Tom van Grieken vom belgischen Vlaams Belang: "Ich hatte niemals den Eindruck, dass die FPÖ oder iher Mitglieder undemokratisch oder rassistisch sein könnten." Und van Grieken weiter: "Ich werde nie akzeptieren, dass Vaterlandliebe von der Linken als Rassismus verunglimpft wird." Das sei eine politische Taktik um Zusammenschlüsse zu verhindern.

Im Übrigen, so die rechten Jungpolitiker, sei das Sache der Mutterparteien. Und dort - in den Vorstand der Rechtsfraktion Europäische Allianz für Freiheit (EAF) gehöre es auch hin, betonte FPÖ-Generalsekretär Vilimsky: "Im EAF-Board ist eine Aussprache diesbezüglich angesagt. Und damit ist das Thema eigentlich ad acta zu legen." So zumindest die Hoffnung bei der Vorstellung der Hoffnungsallianz.

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