Energieeffizienzgesetz: Folgen für Kunden

Im Nationalrat könnte am Mittwoch auch das Energie-Effizienz-Gesetz beschlossen werden. Allerdings braucht es dafür eine Zweidrittelmehrheit, und die Zustimmung der Grünen war bis zuletzt offen. Das Gesetz soll den Energieverbrauch in Österreich eindämmen und zum Klimaschutz beitragen. In die Pflicht genommen werden dabei die Strom- und Gaslieferanten und selbst die Tankstellenbetreiber. Für die Kunden bleibt das nicht folgenlos.

Morgenjournal, 7.7.2014

Wirksamkeit unklar

Jeder nicht verbrauchte Liter Treibstoff und jede eingesparte Kilowattstunde Strom heißt weniger CO2-Emissionen und hilft so dem Klimaschutz. Das ist die Grundidee des neuen Energieeffizienzgesetzes. In der Praxis heißt das, die Strom-, Gas- und Erdöllieferanten müssen bei ihren Kunden für einen effizienten Einsatz von Energie sorgen. Und zwar, in dem sie Energiedienstleistungen anbieten, sagt Harald Proidl von der E-Control: "Das kann sein eine Gerätetauschaktion, die Installation einer Wärmepumpe - vielerlei. Am Ende soll der Kunde profitieren und Energie und Kosten sparen." Ob die Energieversorger ihrer Verpflichtung nachkommen, wird dabei rechnerisch ermittelt. Ihnen wird jede einzelne Energieberatung angerechnet und gutgeschrieben. Doch "ob der Kunde schließlich wirklich Energie gespart hat, das steht in den Sternen", so Proidl.

Höhere Preise

Kritisiert wird dieses Gesetz unter anderem vom Autofahrerclub ÖAMTC. Denn auch die Tankstellenbetreiber seien von dem Gesetz betroffen. Was die aber genau tun sollen, sei unklar, sagt Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC: "Die einzige Maßnahme, die einem einfällt, sind Spritspartrainings. Sonst muss man wahrscheinlich ausweichen und die thermische Sanierung von Häusern bezahlen . Auch das erlaubt das Gesetz." Die Kosten dafür werden wohl an die Kunden in Form von höheren Spritpreisen weitergegeben, und zwar rechnet man mit ein bis drei Cent pro Liter mehr. "Das ist logisch", sagt Wiesinger

Bei der E-Control ist man mit der Ausgestaltung des Gesetzes auch nicht ganz glücklich. Dass die Haushalte aber mit deutlich höheren Energiekosten rechnen müssen, glaubt Harald Proidl nicht. Denn die Ziele des Energieeffizienzgesetzes seien nicht sehr ambitioniert, deswegen würden auch keine allzu umfangreichen Maßnahmen notwendig sein, heißt es bei der E-Control.

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