Syrien-Flüchtlinge: Erst 400 anerkannt

Angesichts der humanitären Katastrophe in Syrien mit Millionen Flüchtlingen, wurde Österreich stark kritisiert, warum nur so wenige aufgenommen werden. Daraufhin hat es weitere acht Monate gedauert, bis das Kontingent um weitere 1.000 besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge erhöht wurde. Allerdings sind von diesen insgesamt 1.500 bis jetzt erst etwas mehr als 400 auch wirklich in Österreich angekommen.

Morgenjournal, 24.7.2014

Welches Kind, welche Frau und welcher Mann aus Syrien aus humanitären Gründen nach Österreich kommen darf, entscheidet das Innenministerium. Vorschläge machen dürfen aber mehrere. So waren beim ersten 500er Kontingent Christen bevorzugt. Diese 250 Flüchtlinge hat die Kirche vorgeschlagen und die sind auch bereits hier. Der weit größere Teil wird vom Flüchtlingshochkommissariat UNHCR nominiert. Diese Auswahl sei aber schwierig und die Kriterien sehr streng, sagt Ruth Schöffel vom UNHCR. Es gilt die besondere Schutzwürdigkeit für die Schwächsten der Schwachen.

Darüber hinaus kämpfe man auch mit der komplizierten Bürokratie in Ländern wie Jordanien und Libanon oder das Erstellen von Dokumenten und dass die Menschen das auch wirklich wollen.

Dennoch ist man beim UNHCR zuversichtlich, dass die Flüchtlinge jetzt zügig nach Österreich kommen werden. Heuer rechnet man mit 400.

Zusätzlich zu den Flüchtlingen aus den Lagern sollen auch Syrer nach Österreich kommen, die hier schon Verwandte haben, sagt Karl Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. Für diese Familienzusammenführung sind 400 Plätze reserviert. Die Vorschläge dafür kamen je zur Hälfte erneut von der Kirche und von syrischen Familien, die bereits jetzt in Österreich sind. Für Flugkosten und Unterbringung müssen in diesen Fällen die Angehörigen aufkommen.

Syrische Flüchtlinge, die derzeit täglich aus eigener Kraft nach Österreich kommen, haben keinen Anspruch auf einen Platz in diesem humanitären Kontingent. Sie entsprechen nicht den strengen Richtlinien die vom Innenministerium und den Hilfsorganisationen festgelegt wurden. Ihnen bleibt nur, einen Asylantrag zu stellen, dem derzeit in den meisten Fällen stattgegeben wird, heißt es aus dem Innenministerium.

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