Saudi-Arabien: Jemen-Einsatz beendet

"Sturm der Entschlossenheit" - so hieß die von Saudi-Arabien geführte Militäraktion gegen die Huthi Rebellen im Jemen. Nach vier Wochen wurde sie spätabends für beendet - und erfolgreich erklärt. Schwere Waffen und Raketen seien zerstört worden, lässt das Militär in Riad wissen. Und so folgt jetzt eine Mission, die man die "Wiederherstellung der Hoffnung" nennt - ein Einsatz mit "militärischer Komponente" wie es heißt. Saudi-Arabien bleibt bereit, die Huthis jederzeit wieder anzugreifen.

Flugabwehr über dem nächtlichen Himmel von Sana'a

Jemens Hauptstadt Sana'a während der saudi-arabischen Luftangriffe

APA/EPA/YAHYA ARHAB

Morgenjournal, 22.4.2015

Die Grenzen Saudi Arabiens sind gesichert. Die Bedrohung abgewehrt. Die schweren Waffen der Huthi Rebellen vernichtet. Deshalb könne nun die nächste Phase beginnen hat der Sprecher der saudischen Militärkoalition heute in der Nacht überraschend verkündet: Das Kommando der Allianz hat beschlossen, dass die Luftangriffe beendet sind. Auf Wunsch des Jemenitischen Präsidenten der glaubt, dass die Hauptziele der Militäraktion erreicht sind.

Das ist, gelinde gesagt, eine sehr optimistische Sicht der Situation. Denn nach Augenzeugenberichten aus dem Jemen sind gleich nach der Verkündigung des Endes der Aktion die Kämpfe am Boden besonders heftig weiter gegangen. Das bestätigt auch Sana Al Hanadi, politische Analystin aus dem Jemen.

Auch sie glaubt nicht, dass die Sache überstanden ist, denn es stehen sich ja nach wie vor die Rebellen und regierungstreue Truppen gegenüber: In dem Moment als Präsident Hadi in seiner Fernsehansprache das Ende der Luftschläge verkündet hat sind die Kämpfe in vielen Städten wieder richtig los gegangen. Ich denke Saudi Arabien braucht einen Partner der am Boden nun für Sicherheit sorgt. Auch für humanitär Hilfe. Und um die Kriminalität das Brandschatzen und das Chaos zu beenden.

Auch wenn die Aussichten also nicht viel besser sind als vorher erhofft sich die Bevölkerung dass das Leben wieder etwas einfacher wird wie dieser Mann in der Hauptstadt Sanaa sagt: Das sind gute und freudige Nachrichten. Unser Land hat schon genug gelitten. Hunderte sind gestorben. Die Infrastruktur ist kaputt. Gerade die Armen haben gelitten. Ich hoffe nur, dass jetzt wirklich Frieden herrscht. Und das Ganze nicht eine Finte der Saudis ist.

Die Saudis haben jedenfalls auch wissen lassen, dass das Ende der Luftschläge nicht das Ende der Militäraktion an sich bedeuten würde. Wenn es notwendig ist und die Rebellen Zivilisten bedrohen, werde man weiter im Nachbarland eingreifen.

Wie es im Jemen jetzt weiter geht ist unklar. Denn beide Seiten scheinen nicht Kompromissbereit zu sein. Die USA haben vor der Jemenitischen Küste Kriegsschiffe auffahren lassen. Wohl auch um Waffennachschub für die Rebellen - der angeblich aus dem Iran kommt - zu unterbinden.