Jemen: Krisensitzung des UNO-Sicherheitsrats

Der UNO-Sicherheitsrat befasst sich erneut mit dem blutigen Konflikt im Jemen. Diesmal hat die UNO-Vetomacht Russland um das Treffen gebeten, um über mögliche Feuerpausen bei den Luftangriffen gegen die schiitische Huthi-Miliz zu beraten. Seit mehr als einer Woche fliegt das sunnitisch geprägte Saudi-Arabien im Jemen Luftangriffe gegen die Rebellen.

Mittagsjournal, 04.04.2015

"Katastrophale Lage im Süden"

Die Militärallianz unter der Führung Saudi-Arabiens hat die Miliz zumindest im Süden des Landes in die Defensive gedrängt. Die Huthi haben den Präsidentensitz in der Hafenstadt Aden geräumt, so die offizielle Darstellung. Präsident Mansur Hadi ist schon vor einer Woche nach Riad in Saudi-Arabien geflohen. Die Lage im Süden bleibe katastrophal, resümiert der jemenitische Politologe Mahmoud Al Sheaiby, der sich noch in Aden aufhält: "Es ist dringend nötig, dass internationale Organisationen Hilfe leisten, um die Toten aus den Straßen von Anden zu bergen. Schon in der vergangenen Nacht ist es aufgrund der schweren Kämpfe ebenfalls nicht möglich gewesen, die bei den Gefechten Getöten zu bergen."

UNO: 500 Zivilisten getötet

Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in den vergangenen beiden Wochen mehr als 500 Zivilisten getötet, annähernd 1700 sind verletzt worden. International große Empörung haben vor allem Angriffe auf ein Flüchtlingscamp sowie eine Molkerei ausgelöst.

Nun soll die Dringlichkeitssitzung der UNO helfen, das gewaltsame Sterben wenigstens zu verringern. Thematisiert werden soll ebenso Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge. Dem russischen Vorstoß nach einer Feuerpause war eine Initiative der Golfstaaten vorausgegangen. Sie hatten den UN-Sicherheitsrat um eine Resolution gebeten, um die Huthi-Rebellen - offenbar unterstützt vom Iran - mit einem Waffenembargo zu belegen. Russland hatte den Entwurf abgelehnt und gefordert, das Embargo auf den gesamten Jemen auszudehnen.