Auftakt für Zentralmatura

Morgen ist es so weit: Da beginnt nach fast zehn Jahren Vorbereitung die österreichweite Zentralmatura an allen Gymnasien. Betroffen sind hier 19.200 Schülerinnen und Schüler, im Schulversuch dabei sind auch 7.000 Schüler an den berufsbildenden höheren Schulen.

Morgenjournal, 4.5.2015

Heute ist schon Russisch-Matura, weil diese Fremdsprache nur wenige betrifft, findet sie nicht zentral statt. Von Dienstag dieser bis Mittwoch nächster Woche wird es aber ernst mit den einheitlichen Ausgaben, die das Bifie, das Bundesinstitut für Bildungsforschung, vorbereitet hat. Nach einer Pannenserie bei den Testläufen zur Zentralmatura im Vorjahr hofft SPÖ-Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) jetzt, dass diesmal alles gut geht für Lehrer und Schüler.

Alles wird gut, hofft Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). Ihre Botschaft an die Maturanten und Maturantinnen, für die es morgen losgeht: die Nervosität zu Hause lassen und auf das Vertrauen, was man mit den Lehrern vorbereitet hat.

Erster Termin ist die Deutsch-Matura. Aus drei Themenkomplexen müssen die Schüler einen wählen - und dazu dann zwei Aufgaben lösen. Zur Wahl stehen neun Textsorten, vom Leserbrief bis zur Erörterung.

Ab Mittwoch folgen die Klausuren aus Englisch, dann Spanisch, Kroatisch, Slowenisch, Ungarisch, Französisch, Mathematik, Italienisch und zum Abschluss, am Mittwoch nächster Woche, Latein und Altgriechisch. Ministerin Heinisch-Hosek über die Vorbereitung auf die neue Matura an den Schulen: sie vertraue den Lehrern voll.

Verantwortlich für die Aufgaben und die Abwicklung ist das Bundesinstitut Bifie. Nach den Pannen bei den Probeläufen zur Zentralmatura - von fehlenden Aufgabenbögen bis zur unklaren Benotung - sagt Heinisch-Hosek: Pannen minimieren und alle sollten durchkommen.

Wer jetzt durchfällt, kann sich den Fünfer im Schriftlichen noch durch eine zentrale, mündliche Kompensationsprüfung am 1. oder 2. Juni ausbessern. Die mündliche, nicht zentrale Matura findet danach statt, jede Schule legt hier die Termine selbst fest.

Der Aufwand für die neue Matura, die schon mit den vorwissenschaftlichen Arbeiten begonnen hat, ist jedenfalls enorm: Für die schriftlichen Klausuren wurden 180.000 Hefte an die gut 400 Schulen geliefert, dies mit hohen Sicherheitsvorkehrungen, etwa mit GPS-Sendern an den Lieferwagen. Erst zu Prüfungsbeginn dürfen die Kuverts dann geöffnet werden.

Neben den 19.200 AHS-Maturanten nehmen heuer auch schon 7.000 Schüler an den berufsbildenden höheren Schulen an der Zentralmatura teil, dort ist die neue Matura erst ab dem nächsten Schuljahr für alle Pflicht.