Gute Noten für Zentralmatura

Es war eine lang vorbereitete und kritisch beäugte Premiere: die schriftliche Zentralmatura an allen Gymnasien, die Mitte Mai in den Hauptfächern zu Ende gegangen ist. Jetzt liegen dem Ö1-Morgenjournal die Ergebnisse exklusiv vor. Und die zeigen: Die 17.000 Maturantinnen und Maturanten an den AHS haben im Vergleich zu früheren Jahrgängen insgesamt eher gut abgeschnitten. Je nach Fach, Geschlecht und Bundesland gibt es aber zum Teil erhebliche Unterschiede.

Ministerin Heinisch-Hosek vor Schultafel

APA/HANS PUNZ

Morgenjournal, 27.5.2015

Schlechte Werte in Mathematik

Die Maturantinnen und Maturanten können aufatmen: So schlimm, wie es manche bei der Premiere der Zentralmatura erwartet haben, ist es dann doch nicht gekommen. Im Gegenteil.

In Deutsch sind fast 97 Prozent der Schülerinnen und Schüler durchgekommen. Und in Englisch 94 Prozent. Den niedrigsten Wert gab es in Mathematik mit 89,5 Prozent. Immerhin deutlich mehr als bei der Probeklausur im Dezember mit rund 70 Prozent.

In Mathematik gab es aber auch diesmal den größten Unterschied nach Geschlecht. Von den Mädchen ist jedes achte durchgefallen, von den Burschen jeder dreizehnte. Und auch in Englisch waren die Mädchen im Österreich-Vergleich etwas schlechter, in Deutsch liegen sie dafür vorn. Nur nicht in Kärnten: Hier schafften die Burschen eine Erfolgsquote von 99 Prozent - der beste Wert nach Fächern und Bundesländern.

Die schlechtesten Mathematiker sind in Vorarlberg zu Hause, hier sind gut 15 Prozent an den neuen Aufgaben gescheitert, die auf Basiswissen und Verständnis abzielen. Kaum besser waren die Wiener mit 14 Prozent. Die meisten Probleme in Deutsch genauso wie in Englisch hatten die Burgenländer.

Vergleich fällt schwer

Die anderen Zentralmatura-Fächer werden erst ausgewertet - von Spanisch über Italienisch bis Altgriechisch. Auch die Aufschlüsselung nach Noten fehlt noch, das verlangt das Unterrichtsministerium von den Schulen erst in einigen Wochen, der laufende Matura-Betrieb soll nicht gestört werden.

Ein Vergleich mit früheren Jahrgängen fällt übrigens schwer. Denn bisher hat das Ministerium nicht alle Daten zur alten Matura aus den Ländern geliefert bekommen.

Wer diesmal, bei der neuen Matura, durchgefallen ist, kann sich den Fünfer bei der Kompensationsprüfung am 1. oder 2. Juni ausbessern. Die ist zwar mündlich, die Aufgaben werden aber so wie beim ersten, schriftlichen Termin zentral vom Bundesinstitut Bifie vorgegeben.