Wien kämpft um Thyssen-Sammlung

Die Pläne von Francesca Habsburg, ihre Sammlung Thyssen-Bornemisza Art Contemporary (TBA21) nach Zürich zu verlegen, hat Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) auf den Plan gerufen. Er will die umfangreiche Sammlung zeitgenössischer Kunst in Europa unbedingt in Wien halten.

Morgenjournal, 5.11.2015

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TBA21

SonntagsZeitung - "Meine Sammlung wäre in Zürich eine schöne Ergänzung"
Tages-Anzeiger - Thyssen-Tochter plant ein Museum in Zürich

Sollte Wien die Kunstsammlung TBA21 verlieren, wäre das ein großer Verlust. Immerhin wurde sie in den letzten Jahren zu einem der lebendigsten und innovativsten Kunstproduktions- und Ausstellungsstandorten in Wien. Daher sagt Andreas Mailath-Pokorny, Wien werde selbstverständlich alles tun, diese Sammlung hier zu behalten.

Neubau am Hauptbahnhof?

Es gab Gerüchte, dass Francesca Habsburg mit der Stadt Wien über einen Neubau am neuen Hauptbahnhofareal verhandelt habe, in der Nähe des 21er Hauses, und dass dieses Projekt an Brandschutzbestimmungen gescheitert sei. Das dementiert Mailath-Pokorny: "Ich kann nicht präzisieren, woran es letztlich gescheitert ist. Jetzt bemühen wir uns gemeinsam, andere Orte zu suchen, die Konstruktion noch einmal aufzustellen und Partner dafür zu gewinnen." Das sei so einfach, aber auch so schwierig, betont der Stadtrat.

"Ohne private Beteiligung nicht möglich"

Weder seien konkrete Summen noch Quadratmeter im Gespräch gewesen, man habe nur prinzipiell ein Public-private-Partnership-Modell angedacht und bereits mit möglichen Investoren verhandelt. Ohne weitere private Beteiligung sei ein solches Projekt nicht möglich, da die Stadt Wien derzeit mit Großprojekten wie der Neugestaltung des Wien Museums und der Renovierung des Volkstheaters befasst sei. Trotzdem sei er laufend im Gespräch mit Francesca Habsburg und werde die Gespräche nun wieder intensivieren.

Mailath-Pokorny betont seine große Wertschätzung für diese Kunstsammlung. Es gehe darum, eine wichtige Sammlung hier zu halten und - auch eine Persönlichkeit wie Francesca Habsburg, die mit ihrer Vernetzung, die mit ihrem Enthusiasmus und Engagement für Wien wichtig sei.