Die Hörspiel-Galerie

"Mein Vater war Siebenbürger". Von Wolfgang Martin Roth. Regie: Götz Fritsch. Mit Benedikt König, Florian Scholz, Michael König, Franz Kattesch, Christiane von Poelnitz, Erika Fritsch, Maria Urban, Markus Hering, Christoph Theiler, Wolfgang Martin Roth, Paul Meerwald, Patrick Meerwald, Jakob Scholz, Marco Testori, Patricia Testori, Alina Testor und Mattea Cavic

In der Wohnung roch es nach "Klausenburger Kraut", man las das "Licht der Heimat" und besuchte regelmäßig die Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen. Schon als Junge musste der kleine Erwin seinem Vater versprechen, dass er sein "Siebenbürger Blut nie zu Wasser werden lässt". Aber genaugenommen versteht Erwin nicht, weshalb er ein Siebenbürger Sachse sein soll. Schließlich ist er nicht in Rumänien, sondern in Göttingen geboren. Und mit all dem landsmannschaftlichen Getue hat er sowieso nichts am Hut.

In seinem Hörspiel "Mein Vater war Siebenürger" reflektiert der Schriftsteller und Psychotherapeut Wolfgang Martin Roth seinen eigenen biografischen Hintergrund. Es geht um die Konfrontation mit der jüngeren Geschichte der Siebenbürger Sachsen, die sich als Opfer des Dritten Reiches verstehen und ihren eigenen Anteil an den Verbrechen des Nationalsozialismus nicht wahrhaben wollen. Roth rekonstruiert auf humorvolle Weise eine Kultur, die es auch im heutigen Siebenbürgen kaum mehr gibt, die aber in deutschtümelnden Landsmannschaften und auf Heimatseiten im Internet ein Überleben sucht. (ORF 2007)

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