Gedanken für den Tag
von Kurt Remele, Professor für Ethik und christliche Gesellschaftslehre. "Religiöse Großwetterlage rund um Maria Himmelfahrt". Gestaltung: Alexandra Mantler
12. August 2013, 06:56
Jenseitige Angelegenheiten
Auch Menschen, die nicht auf Urlaub sind, können sich diese Woche über mehr Freizeit freuen: Da Österreich ein traditionell katholisches Land ist, wird das Fest Maria Himmelfahrt am kommenden Donnerstag als gesetzlicher Feiertag begangen. Der Glaube, dass Maria nach ihrem irdischen Leben "mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen (wurde)", ist seit dem 4. nachchristlichen Jahrhundert bezeugt und wurde von Papst Pius XII. im Jahre 1950 als Dogma der katholischen Kirche definiert.
Maria Himmelfahrt hat einen festen Platz in der Volksfrömmigkeit: Es werden Kräuter gesegnet und Wallfahrten veranstaltet. Am Wörthersee und am Bodensee finden eindrucksvolle Schiffsprozessionen statt.
Der genaue theologische Inhalt dieses Dogmas geht jedoch, wie es der große Theologe Karl Rahner formuliert hat, "nicht jedem gebildeten Katholiken so ganz selbstverständlich in Geist und Herz ein." Pastoralstrategisch, also in Verkündigung und Seelsorge, hat sich deshalb bewährt, Marias Himmelfahrt schlicht als Unterpfand für die eigene Auferstehung zu interpretieren: Maria wurde schon gewährt, was einst allen Gläubigen zuteilwird: Ein Leben nach dem Tode bei Gott.
Doch auch der christliche Auferstehungsglaube geht heute vielen Menschen "nicht so ganz selbstverständlich in Geist und Herz ein." 61 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher glauben zwar an ein Leben nach dem Tod, aber darunter fallen christliche Jenseitsvorstellungen ebenso wie der Glaube an Reinkarnation oder einen den Tod überdauernden Astralleib. Immerhin 31 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind davon überzeugt, dass mit dem Tod alles aus sei. Ein kleiner Rest ist agnostisch und gleicht damit dem Filmemacher Woody Allen. In der ihm eigenen Komik hat Allen nämlich erklärt: "Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, aber für alle Fälle nehme ich immer Unterwäsche zum Wechseln mit."
Service
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Sendereihe
Gestaltung
Playlist
Komponist/Komponistin: Antonio Vivaldi/1678 - 1741
Titel: Sonate für Oboe und B.c. in B-Dur RV 34
* Allegro - 4.Satz (00:01:56)
Solist/Solistin: Burkhard Glaetzner /Oboe
Solist/Solistin: Christine Schornsheim /Cembalo
Solist/Solistin: Achim Beyer /Violone
Solist/Solistin: Siegfried Pank /Viola da gamba
Länge: 02:00 min
Label: Capriccio 10143
