Erfüllte Zeit

1. Ein neues Jahr beginnt...
2. Was tun in der Krise? - Neues Buch von Beate Winkler
3. Brasilianischer Candomblé-Priester auf Besuch in Österreich
4. Die erste Gewerkschafterin - Zum 750. Geburtstag der Heiligen Notburga
5. Kurzessay zu Jesaja 50, 5 - 9a

Moderation: Martin Gross

1. Ein neues Jahr beginnt...

Es ist als einziges Instrument des Altertums noch heute im gottesdienstlichen Gebrauch: das Schofar, eine aus Widderhorn gefertigte "Posaune". Mit dem Blasen des Schofar beginnen an diesem Sonntagabend Jüdinnen und Juden weltweit das Neue Jahr 5776. Das Widderhorn erinnert daran, dass Gott kein Menschenopfer möchte, also einst von Abraham nicht die Opferung seines Sohnes Isaak wollte. Gerade zu Beginn des neuen Jahres bitten gläubige Jüdinnen und Juden Gott um Erbarmen und um den Eintrag ins "Buch des Lebens". Um Besinnung und Reue geht es auch in den zehn Tagen bis zum Versöhnungstag Jom Kippur - und besonders an diesem. Zu Beginn von Rosch Ha Schanah ("Kopf des Jahres"), diesen Sonntagabend also, wird freilich die Hoffnung auf ein süßes neues Jahr greifbar: Man taucht Apfelstücke in Honig und es gibt Honigkuchen und Granatäpfel auf dem Festtisch. So wie die Kerne dieser roten Frucht zahlreich sind, soll der Segen im neuen Jahr vielfältig sein.


2. Was tun in der Krise? - Neues Buch von Beate Winkler

"Unsere Chance - Mut, Handeln und Visionen in der Krise" - so heißt ein Buch von Beate Winkler, das kürzlich beim Europäischen Forum Alpbach vorgestellt wurde. Die Autorin Beate Winkler hat über 30 Jahre lang als Menschenrechtsexpertin gearbeitet. Sie war Direktorin der Beobachtungsstelle für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und als solche die erste weibliche Leiterin einer EU-Agentur überhaupt. Während ihres Mandats wurde diese Agentur zur EU-Grundrechtsagentur ausgeweitet und von ihr bis zum Jahr 2007 geleitet. Heute berät Beate Winkler als "Co-Pilotin für Chancenvielfalt" Einzelpersonen und Organisationen und ist als Malerin tätig. - Gestaltung: Johannes Kaup


3. Spiritueller und politischer Netzwerker - Brasilianischer Candomblé-Priester auf Besuch in Österreich

Sie ist verwandt mit dem haitianischen Voodoo, hat ihre Wurzeln in Afrika: Die Rede ist von der afrobrasilianischen Religion Candomblé.
Tanz, rituelles Trommeln, komplizierte Orakelsysteme und Naturgottheiten, Orixas genannt, sind nur einige der Kennzeichen dieser Tradition, die in Brasilien immer wieder neu belebt wird. Vor kurzem war einer der wichtigen jungen Repräsentanten des Candomblé in Österreich zu Gast. Der spirituelle Leiter und Menschenrechtsaktivist hat in Vorträgen und Workshops Geschichten und Mythen aus seiner Tradition erzählt, die Naturverbundenheit des Candomblé geschildert und über die immer noch schwierige Lage der afrobrasilianischen Bevölkerung gesprochen. - Gestaltung: Kerstin Tretina


4. Die erste Gewerkschafterin - Zum 750. Geburtstag der Heiligen Notburga

Der heutige Sonntag, der 13. September, ist in Tirol ein ganz besonderer Tag. Alljährlich am 13. September wird der Heiligen Notburga gedacht, in Gottesdiensten und mit einer großen Prozession in Eben am Achensee. Am 13. September 1313 soll Notburga gestorben sein. Geboren wurde sie der Legende nach im Jahr 1265, also vor genau 750 Jahren. Notburga wurde zu einer äußerst populären Volksheiligen, nicht nur in Tirol, sondern auch in Bayern, der Steiermark und Slowenien. Sie soll Dienstmagd gewesen sein und sich für die Ärmsten der Armen eingesetzt haben und wurde so zu einer Vorkämpferin für Hilfsbereitschaft und Gerechtigkeit, zumeist gegen den Willen der wohlhabenden Herren. Der Legende nach soll sie sich gewünscht haben, dort begraben zu werden, wohin sie ein Ochsengespann führt. Das sei dann in Eben am Achensee bei einer Kapelle gewesen, vor nunmehr 702 Jahren. Die Heilige Notburga: eine Heilige, die seit Jahrhunderten besonders von der armen und unterdrückten Bevölkerung verehrt wird, und bis heute aktuell ist. Als Schutzpatronin der Dienstmägde, der Arbeitsruhe und des Feierabends - und so gesehen, wenn man möchte, auch der Gewerkschaftsbewegung. Wer war nun diese Notburga, und - hat sie es sie überhaupt wirklich gegeben? Eine Spurensuche in Tirol von Wolfgang Slapansky.


5. Ich mache mein Gesicht hart wie einen Kiesel - Kurzessay zu Jesaja 50, 5 - 9a

Die sogenannten Gottesknechtlieder aus dem Buch Jesaja zählen zu jenen Abschnitten der jüdischen Bibel, die auch von überdurchschnittlich vielen Christinnen und Christen gekannt werden, sind sie doch auszugsweise Teil der Liturgien in der Kar- oder Passionszeit vor Ostern. Dabei setzt man den geschundenen Gottesknecht mit dem gekreuzigten Jesus gleich. Gedanken zu dieser theologischen "Enteignung" hat sich die katholische Theologin Regina Polak, sie lehrt an der Uni Wien, gemacht.

Service

Buch, Beate Winkler, "Unsere Chance - Mut, Handeln und Visionen in der Krise", Europaverlag

Ernesto Neto - Kunsthalle Krems
Ernesto Neto - TBA21 - Augarten

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart/1756 - 1791
Album: MOZART: MESSEN / Harnoncourt & Concentus musicus Wien
* Kyrie (00:03:27)
Titel: Missa longa in C-Dur KV 262 (246a) für Soli, Chor, Orch. u .Orgel
Messe
Solist/Solistin: Dorothea Röschmann /Sopran
Solist/Solistin: Elisabeth von Magnus /Alt
Solist/Solistin: Herbert Lippert /Tenor
Solist/Solistin: Gilles Cachemaille /Baß
Chor: Arnold Schoenberg Chor
Choreinstudierung: Erwin Ortner
Orchester: Concentus musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Länge: 03:27 min
Label: Teldec 3984235692

Urheber/Urheberin: Gregorianik
Album: INTROITUS - GREGORIANIK IM KIRCHENJAHR
Titel: Da pacem Domine - 24. Woche
Textanfang: Da pacem, Domine, sustinentibus te, ut prophetae tui fideles inveniantur
Anderssprachiger Textanfang: Schenke Frieden, Herr, denen, die auf dich warten
Gesamttitel: 34 WOCHEN IM JAHRESKREIS - TEIL II
Chor: Grazer Choralschola
Choreinstudierung: Franz Karl Praßl
Länge: 02:36 min
Label: ORF Radio Österreich 1 CD 058

Komponist/Komponistin: Giuseppe Verdi/1813 - 1901
Titel: MESSA DA REQUIEM für Soli, Chor und Orchester / 2.Teil (00:38:03)
* 4. Agnus Dei / Sopran, Mezzo, Chor (00:04:52)
V. AGNUS DEI (00:04:52)
Solist/Solistin: Joan Sutherland /Sopran
Solist/Solistin: Marilyn Horne /Mezzosopran
Solist/Solistin: Luciano Pavarotti /Tenor
Solist/Solistin: Martti Talvela /Baß
Chor: Chor der Wiener Staatsoper
Orchester: Wiener Philharmoniker
Leitung: Sir Georg Solti
Länge: 04:52 min
Label: Decca 4119442

Komponist/Komponistin: Bernice Johnson Reagon
Titel: Beatitudes
Solist/Solistin: Sweet Honey in the Rock
Länge: 03:40 min
Label: Verlag Flying Fish Rec.

Komponist/Komponistin: Josquin Desprez /zugeschrieben/um 1450 od.1455 - 1521
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bibel AT, 7. Bußpsalm
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bibel AT, Psalm 143 < 142 >
Album: JOSQUIN DESPREZ / DUFAY ENSEMBLE
Titel: Spiritus tuus bonus deducet me - Tertia Pars (00:03:25)
Gesamttitel: DOMINE EXAUDI - Motette zu 4 Stimmen a cappella
Ausführende: Dufay Ensemble
Ausführender/Ausführende: Alain Ebert /Altus
Ausführender/Ausführende: Rolf Ehlers /Tenor, Haute Contre
Ausführender/Ausführende: Michael Bunse /Tenor
Ausführender/Ausführende: Florian Cramer /Tenor
Ausführender/Ausführende: Clemens Flämig /Bariton
Ausführender/Ausführende: Georg Hage /Baß
Ausführender/Ausführende: Eckehard Kiem /Baß
Leitung: Eckehard Kiem
Länge: 03:25 min
Label: Ars Musici 232918

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