Hörbilder
Mein Sohn der Nazi. Szenen einer Familie in Niederbayern. Feature von Reinhard Schneider. (Produktion SFB-ORB/WDR 2001)
22. August 2015, 09:05
Erste Szene: Simon, ein 16jähriger Rechtsradikaler auf einer Demonstration in Passau. Simon steht in einer Gruppe von Gleichgesinnten und schwenkt eine Reichskriegsflagge. Seine Mutter steht auf der anderen Seite mit einem Schild in der Hand "Nazis raus!" Andere Szenen: Gespräche in der Küche zwischen Mutter und Sohn, gemeinsames Mittagessen. Die Gespräche verlaufen immer nach dem selben Muster, zugespitzt wie eine Versuchsanordnung: Simon argumentiert, schreit, brüllt Parolen - die Mutter hält dagegen. Nur im Autor scheint jeder einen Gesprächspartner zu haben, der ihm seine Darstellung der Situation erlaubt. Entstanden ist so ein außergewöhnliches Dokument. Ein der Wirklichkeit entrissenes Theaterstück für zwei Personen, das nebst den Ingredienzen Liebe und Hass von einer der gegenwärtig brennendsten Fragen handelt: Wie kommt es, dass aus einem jungen Mann ein junger Nazi wird.
Service
Diese Sendung ist aus rechtlichen Gründen nicht downloadbar.