Radiogeschichten

"Eveline". Von James Joyce (75. Todestag). Aus dem Englischen von Harald Raykowski. Es liest Eva Mayer. Gestaltung: Julia Zarbach

Eveline ist 19 Jahre alt, als sie den Matrosen Frank kennenlernt und fest entschlossen ist, mit ihm ein neues Leben in Buenos Aires zu beginnen: weg von dem groben Vater, der Armut und der alltäglichen Aufopferung in Dublin - doch auch weg von ihren Kindheitserinnerungen, ihrer Familie und dem Versprechen, das sie einst ihrer Mutter gab, so lange wie möglich die Familie zusammenzuhalten. Der Tag kommt, an dem das Schiff den Hafen Richtung Argentinien verlässt - und Eveline muss sich endgültig entscheiden.

"Eveline" ist eine Erzählung aus James Joyces Kurzgeschichtensammlung "Dubliners". Diese Geschichten aus seiner Heimatsstadt gelten als Türöffner zum Werk des Autors, die Menschen am Rande der Gesellschaft ablichten.

James Joyce wurde 1882 in Dublin in ärmlichen Verhältnissen geboren. Dort studierte er moderne Sprachen. 1902 ging er nach Paris, um ein Medizinstudium zu beginnen, wandte sich jedoch dem Schreiben zu und führte einen ausschweifenden Lebensstil. 1903 kehrte er nach Dublin zurück, konnte dort jedoch nicht Fuß fassen und siedelte im Jahr darauf auf den Kontinent über und lebte hauptsächlich in Triest. 1914 erschien Joyces erste Kurzgeschichtensammlung "Dubliners". Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog er mit seiner Familie nach Zürich, wo sein bekanntestes Werk "Ulysses" entstand. 1920 übersiedelte er nach Paris, wo er bis zu Frankreichs Besetzung im Zweiten Weltkrieg lebte. Dort entstand sein letzter Roman "Finnegans Wake". James Joyce starb am 13. Januar 1941 in Zürich.

Service

James Joyce, "Eveline" aus "Dublin Stories. Erzählungen aus Dublin", dtv, 1992

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