Erfüllte Zeit

21. Februar 2016, 07:05

1. Suppe und Solidarität - die Fastenaktion der katholischen Frauenbewegung

Weniger ist mehr - so oder so ähnlich könnte man das Wesen der vorösterlichen Fastenzeit umreißen. Auf Unnötiges zu verzichten, das nehmen sich viele in dieser Phase des Jahres vor. Und zwar, dem Vernehmen nach, auch Personen, die normalerweise kein Nahverhältnis zum Christentum haben. Aber einen gewissen Zeitraum lang bewusst das Einfache zu suchen, Wasser statt Wein oder Lesen statt Computerspielen etwa, das trifft offenbar einen Nerv der Zeit.
In der christlichen Tradition (ebenso wie etwa in der muslimischen übrigens) ist das Fasten auch mit dem Gedanken der Solidarität verbunden. Einfacher leben, und das dadurch gesparte Geld für Benachteiligte spenden - dazu wird vielfach aufgerufen. Ein Modell dafür bietet seit Jahrzehnten die katholische Frauenbewegung mit ihrem Benefiz-Suppenessen: Gemeinsam - zum Beispiel nach der Sonntagsmesse - Suppe essen, dafür den Preis eines Schnitzels zahlen... und die Differenz kommt Projekten in den Ländern des Südens zugute.
Zum Auftakt der diesjährigen Spendenaktion haben Bundespräsident Heinz Fischer und seine Frau Margit Fischer gemeinsam mit der katholischen Frauenbewegung am 15. Februar zum Benefiz-Suppenessen in die Hofburg geladen. Philippinische Frauenrechtlerinnen haben dort das heurige Beispielprojekt der Aktion vorgestellt, aber auch die aktuelle Flüchtlingssituation war ein großes Thema. Kerstin Tretina über einen Abend im Zeichen der Solidarität.


2. Auf dem Weg zur Pfarrerin - Die Psychotherapeutin Rotraud Perner wird Geistliche

Sie hat die Ö3 Sex-Hotline betreut und war in Wien SPÖ-Politikerin; sie hat den Kinderschutz-Verein "Die Möwe" mitbegründet und hat als volkswirtschaftliche Referentin bei der Österreichischen Nationalbank gearbeitet. Bücher schreibt sie schon seit langem - die Juristin und Psychotherapeutin Rotraud Perner hat im Laufe ihres Lebens viele Berufe ausgeübt. Jetzt kommt ein weiterer dazu, der freilich ehrenamtlich: Im April wird sie als evangelische Geistliche ordiniert. Derzeit absolviert sie ihre - wie sie es nennt - "Lehrzeit" im Vikariat Mistelbach in Niederösterreich. Und auch ein neues Buch hat sie vor kurzem veröffentlicht, unter dem Titel "Mut - Das ultimative Lebensgefühl".
Wie so vieles - und so viel scheinbar Widersprüchliches - in ein Leben passt... darüber hat Maria Harmer mit Rotraud Perner gesprochen.


3. Klänge zur Zeit - das Osterfestival Tirol

"Liebe." - so heißt das Motto, unter dem das diesjährige OSTERFESTIVAL TIROL von 11. bis 27. März in Hall und Innsbruck stattfindet. Internationale Produktionen von Alter und Neuer Musik, Tanz und Performance sowie Film und Gespräche zeichnen dieses renommierte und künstlerisch hochkarätige Festival aus, das bereits zum 28. Mal über die Bühne geht. Hannah Crepaz, die künstlerische Leiterin des Osterfestivals hat diesmal auch mit anderen internationalen Festivals kooperiert, um namhafte Künstlerinnen und Künstler nach Tirol zu holen. Eine Vorschau von Johannes Kaup.

4. Als Abraham die Sterne zählte... - Bibelessay zu Genesis 15, 5 - 12. 7 - 18
Wie hat eigentlich alles begonnen? Himmel und Erde, Tiere und Pflanzen, Menschen und deren Geschichte mit dem Göttlichen?
Auf Fragen wie diese gibt das Buch Genesis, das ganz am Anfang der hebräischen Bibel, des sogenannten Alten Testaments steht, Antwort. Freilich nicht im Sinne eines historisch belegbaren Ablaufes sondern in der poetischen Sprache des Mythos.
Eine zentrale Stelle aus dem Buch Genesis wird heuer am 21. Februar in der katholischen Tradition als Lesung aus dem Ersten Testament vorgetragen. Die katholische Theologin Regina Polak, Professorin am Institut für Praktische Theologie der Universität Wien, hat dazu einen Essay gestaltet.

Service

Buch, Rotraud Perner, "Mut. Das ultimative Lebensgefühl", Verlag Amalthea

Katholische Frauenbewegung Österreichs
Osterfestival Tirol

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• Lebenskunst