Mit Sprache unterwegs - literarische Reportagen nach Joseph Roth
"Hinüber in die Neue Welt". Von Clemens Berger. Es liest Karl Menrad
12. Juli 2011, 21:00
Sie heißen Linda und Emilie, Frank oder Tom, Betty oder Bob. Sie sprechen amerikanisches Englisch mit burgenländischem oder Deutsch mit amerikanischem Akzent. Vor Jahrzehnten sind sie ausgewandert, haben ihre burgenländischen Dörfer verlassen und als Bäcker, Fleischer oder Tischler im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ihre Glück versucht.
Der Schriftsteller Clemens Berger, geboren 1979 in Güssing, hat sich im Rahmen eines groß angelegten Literaturprojekts auf den Weg gemacht, um seine ehemaligen Landsleute in Chicago und New York zu besuchen. In seiner Reportage "Hinüber in die Neue Welt" geht Clemens Berger der Frage nach, was denn bleibt von der Alten Welt. Welchen Begriff von Heimat konservieren Linda und Emilie, Frank und Tom, Betty und Bob, wenn sie an ihre Kindheit in Harmisch, ihre Jugend in Sumetendorf und an ihre Verwandten denken.
Mehr als 60.000 Burgenländer sind im Laufe des 20. Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Die meisten von ihnen verließen allerdings weder das Burgenland noch Österreich - die meisten sind der Armut entflohen und der Hoffnung gefolgt.
Service
Manfred Müller (Hsg.), Kurt Neumann (Hsg.): Mit Sprache unterwegs (Buch Edition Atelier)
