Am Klavier zu Hause

Die Musik spricht für sich selbst

Schon mit drei Jahren wusste Agnes Wolf, dass sie Pianistin werden wollte. Warum sie nie in die Fußstapfen ihres Vaters, des Flötisten Robert Wolf, getreten ist und Flöte gelernt hat, kann sie nicht begründen. Am Klavier fühlt sie sich zu Hause.

Anges Wolf über ihre Vorbilder

Agnes Wolf ist mutig. Sie verzichtet auf effektvolles Gehabe bei ihren Interpretationen. "Ich finde, dass Musik für sich selber sprechen kann. Man tut ihr oft keinen Gefallen, wenn man ihr zu viel auffrachtet. Freilich: Bekannte Literatur braucht nicht mehr vorgestellt zu werden. Vielleicht sind ja auch eigenwillige Interpretationen gefragt. Aber ich bin einfach nicht der Typ dafür. Ich neige zum Understatement."

Wichtig ist es der Wiener Pianistin, jeder Note Aufmerksamkeit zu schenken. "Ein Klaviersatz kann oft sehr komplex sein. Aber jeder noch so kleine Ton ist wichtig." Sich selber wirklich beim Spielen zuzuhören ist ihr künstlerisches Credo.

Ausbildung und Einflüsse

Ausgebildet wurde Agnes Wolf an der Wiener Musikuniversität. Zu ihren Lehrern gehörten Imola Joo, Hans Petermandl und Roland Keller. Wichtige Impulse erhielt die Pianistin auch bei Meisterkursen mit György Kurtág und Rudolf Kehrer und ihren Studien bei Meira Farkas.

Eine wesentliche Rolle für ihre künstlerische Arbeit spielt aber auch Agnes Wolfs Vater: der Solo-Flötist der Wiener Symphoniker Robert Wolf. "Er hat sich nie in meine Ausbildung eingemischt. Aber er ist in gewisser Weise mein Vorbild. Er hat meinen Musikgeschmack mitgeprägt und mein melodisches Spiel."

Erfolge bei Wettbewerben

Von Seiten ihrer Eltern wurde Agnes Wolf nie in eine Musikerinnen-Laufbahn gedrängt. Im Gegenteil: "Die haben das eher gebremst und immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass mir beruflich noch viele andere Möglichkeiten offen stehen." Dass Agnes Wolf aber am richtigen Weg war, bewiesen eine Reihe von Wettbewerben, die sie schon in jungen Jahren gewonnen hatte, wie zum Beispiel den Steinway-Wettbewerb für Kinder oder "Jugend musiziert".

Mit sechzehn Jahren gab sie schließlich ihr Debüt im Wiener Konzerhaus. Seither haben sie Konzerreisen quer durch Europa und auch nach Japan geführt.

Liebe zur Kammermusik

Eine große Liebe von Agnes Wolf ist die Kammermusik: Sie musiziert mit Mitgliedern der Wiener Philharmoniker und Symphoniker. Regelmäßige Auftritte hat sie mit Paul Gulda und ihrem Vater.

Speziell für Robert und Agnes Wolf haben auch österreichische Komponisten neue Werke geschrieben: Wolfram Wagner, Balduin Sulzer und Flip Philipp. "Es macht uns großen Spaß zeitgenössische Musik aufzuführen. Ich finde es unglaublich spannend, ein neues Stück aus der Taufe zu heben."

Hör-Tipp
Intrada, Freitag, 19. Jänner 1007, 10:05 Uhr

Veranstaltungs-Tipps
Agnes Wolf (Klavier), Brita Steinwendtner (Lesung), Freitag, 30. März 2007, 20:00 Uhr, Kultur- und Seminarzentrum Schloss Goldegg

Anges und Robert Wolf, "Mozart à la Carte", Donnerstag, 9. Mai 2007, 12:30 Uhr, Wiener Konzerthaus

Links
Agnes Wolf
http://www.schlossgoldegg.at/index.php?id=19&tx_mjseventpro_pi1[showUid=107&cHash=822be35493&recentView=listView|Schloss Goldegg] - Lesung von Brita Steinwendtner
Wiener Konzerthaus