Libgart Schwarz, schauspielerische Ausnahmeerscheinung

In kein (Theater)Klischee zu pressen

Sie zählt zu den Ausnahmeerscheinungen des deutschsprachigen Theaters: Libgart Schwarz. Derzeit ist der einstige Star der Berliner "Schaubühne" in mehreren Produktionen an der "Burg" in Wien zu sehen. Diesmal ist sie im Ö1 "Klassik-Treffpunkt" live zu Gast.

Am Burgtheater ist sie derzeit in mehreren Produktionen zu sehen, zuletzt hatte sie in der Erstaufführung der Deutschen Fassung von Elfriede Jelineks Wilde-Stück "Ernst ist das Leben (Bunbury)" nach einer Übersetzung von Karin Rausch Premiere: Libgart Schwarz.

Diesmal ist Schwarz, die ein langjähriger Star der Berliner "Schaubühne" war, zu Gast im Ö1 "Klassik-Treffpunkt" bei Otto Brusatti im ORF-KulturCafe des RadioKulturhauses.

In Kein Klischee zu pressen

Libgart Schwarz zählt zu den Ausnahmeerscheinungen des deutschsprachigen Schauspiels. Sie verkörpert kaum herkömmliche Frauenrollen - und ist in kein Klischee zu pressen.

Sie drehte Filme mit Wim Wenders ebenso wie mit Jean-Marie Straub und arbeitete an der "Schaubühne" in Berlin mit fast allen Regisseuren von Bedeutung wie u. a. mit Peter Stein, Klaus Michael Grüber, Luc Bondy und Andrea Breth zusammen.

In "Hörspiel des Jahres 2002"

Ihre Stimme ist in zahlreichen Hörspielen und Hörbüchern zu erleben. So zum Beispiel in Helmut Peschinas Canetti-Bearbeitung des Romans "Die Blendung", die vor drei Jahren zum "Hörspiel des Jahres" gewählt wurde. Und: Libgart Schwarz ist ein Joseph-Lanner-Fan.

Lesung von Handkes Jugoslawien-Reiseberichten

Vor fünf Jahren las sie in der "Gruppe 80" aus "Unter Tränen fragend. Nachträgliche Aufzeichnungen von zwei Jugoslawien-Durchquerungen im Krieg, März und April 1999" von Peter Handke, mit sie früher zusammen war und eine Tochter hat.

"Ich will diesen Text lesen, jetzt, wo er nicht mehr aktuell ist, und ich hoffe, dass die Leute vielleicht ein bisschen differenzierter zuhören können", so Schwarz damals auf die Frage, warum sie nach über einem Jahr Handkes Berichte zweier Reisen durch das von der NATO bombardierte Jugoslawien lese. Zugleich sollte die Lesung der damals heftig umstrittenen Texte eine "Erinnerung" sein, auch vor dem Hintergrund der damals erfolgten "Wiederaufnahme" Jugoslawiens in die UNO.

CD der Woche
Heinrich Schütz: "Symphoniae Sacrae" (2. Teil), La Chapelle Rhénane, harmonia mundi

Links
Burgtheater
Peter Handke
harmonia mundi
Josef Lanner
RadioKulturhaus
Theater Gruppe 80
RadioKulturhaus