So kam es zur Nachfolgedebatte
Stationen der Festspielleitung in Bayreuth
Eine Chronologie wichtiger Stationen in der Festspielleitung seit 1949.
8. April 2017, 21:58
Seit 1951 amtiert Wolfgang Wagner als Chef der Bayreuther Festspiele - zunächst mit Bruder Wieland, seit 1966 alleine. Die Frage nach seiner Nachfolge wird angesichts des Alters und des Gesundheitszustands des 88-Jährigen immer drängender. Eine Chronologie wichtiger Stationen in der Festspielleitung seit 1949.
1949
Winifred Wagner, durch ihre enge Beziehung zu Adolf Hitler belastet, erklärt sich bereit, auf die Leitung der Festspiele zu verzichten. Die Söhne Wieland und Wolfgang Wagner sollen die Festspielleitung übernehmen.
1951
Die ersten Festspiele unter Leitung der beiden Brüder finden statt.
1966
Wieland Wagner stirbt am 17. Oktober im Alter von 49 Jahren. Wolfgang Wagner wird alleiniger Festspielleiter.
1973
Gründung der Richard-Wagner-Stiftung unter Beteiligung des Bundes und des Landes Bayern. Das Festspielhaus, bislang Privatbesitz der Familie Wagner, geht in das Eigentum der Stiftung über. In der Stiftungssatzung wird zur Nachfolge festgelegt, dass das Festspielhaus "grundsätzlich" an ein Mitglied der Familie Wagner zu vermieten sei, außer "wenn andere, besser geeignete Bewerber auftreten".
1987
Die Durchführung der Festspiele wird in die Hände der Bayreuther Festspiele GmbH gelegt. Alleiniger Gesellschafter ist Wolfgang Wagner, der als Geschäftsführer einen Vertrag auf Lebenszeit erhält.
1999
Wolfgang Wagner stimmt einem Findungsverfahren zur Bestimmung eines Nachfolgers zu, nennt aber keinen Termin für seinen Rücktritt. Er möchte seine zweite Ehefrau Gudrun Wagner als Nachfolgerin durchsetzen. Neben ihr geben auch seine Tochter aus erster Ehe, Eva Wagner-Pasquier, sowie Nichte Nike Wagner (Tochter von Wieland Wagner) offizielle Bewerbungen ab.
2001
Am 29. März benennt der Stiftungsrat Eva Wagner-Pasquier als "geeignete Nachfolgerin" für die Festspielleitung. Doch nur wenige Wochen später erklärt Wagner-Pasquier ihren Verzicht, da ihr Vater ihr die Befähigung für das Amt öffentlich abgesprochen hatte und sich weigert, zurückzutreten.
2004
Wolfgang und Gudrun Wagner versuchen, die gemeinsame Tochter Katharina als künftige Festspielchefin aufzubauen. Wagner gibt bekannt, dass Katharina im Jahr 2007 mit "Die Meistersinger von Nürnberg" ihr Regiedebüt in Bayreuth geben wird.
2007
Mit einer kontrovers aufgenommenen "Meistersinger"-Inszenierung debütiert die 29-jährige Katharina am 25. Juli als Regisseurin im Festspielhaus. In zahlreichen Interviews erklärt sie ihre Bereitschaft, die Festspielleitung zu übernehmen, und präsentiert ein Bewerbungsteam mit dem Dirigenten Christian Thielemann und dem Kulturmanager Peter Ruzicka. Aber auch Eva Wagner-Pasquier und Nike Wagner bekunden erneut ihre Interesse, sich um die Festspielleitung zu bewerben.
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