Konzerte mit Wiener Philharmonikern

Sebastian Aigner, Schlagwerk

Er kommt aus einer musikalischen Familie: Sebastian Aigner, Jahrgang 1986, der zunächst an der Bruckner Privatuni Linz, dann an der Konservatorium Wien Privatuni Schlagwerk studierte und 2012 abgeschlossen hat. Im Herbst 2010 trat der vielseitige Musiker mit den Wiener Philharmonikern unter Gustavo Dudamel in Luzern und in Wien auf.

"Die Musik liegt bei mir in der Familie, meine Mutter hat Gesang studiert, und ich durfte als Kind mit ihr bei den Gesangstunden sein. Die Musikalität habe ich wahrscheinlich von ihr. Mein Vater spielt Saxofon und Klarinette bei der Blasmusik, wo ich später auch dabei war. Alle meine Geschwister sind sehr musikalisch und spielen ein Instrument.

Mit sechs begann ich mit der Geige, lernte später auch Viola. Ich wollte auch Orgel spielen, aber dann begann mich das Schlagwerk zu interessieren", erzählt Sebastian Aigner, gebürtiger Oberösterreicher aus Vöcklabruck, Jahrgang 1986.

Seinen Bachelor hat er bereits 2008 an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz mit Auszeichnung gemacht. Seit Herbst 2008 setzt Aigner sein Master-Studium nun an der Konservatorium Wien Privatuniversität bei Josef Gumpinger fort. Außerdem studiert er in Wien auch Jazz-Percussion bei Anton Mühlhofer. Beide Studien hat er nun 2012 abgeschlossen.

Den ersten Schlagwerk-Unterricht erhielt der Nachwuchs-Musiker bei Manfred Six an der Landesmusikschule in Timelkam, wo er aufwuchs. Mit 14 wechselte er an das damalige Anton Bruckner Konservatorium in Linz, wo er bei Karl Hundstorfer den Vorbereitungs-Lehrgang absolvierte.

2004 begann er in Linz mit dem mit dem Konzertfach-Studium bei Josef Gumpinger. Ab dem Wintersemester 2005 studierte er zusätzlich Marimba bei Bogdan Bacanu.

Von der Vielfalt fasziniert

Warum er sich gerade für das Schlagwerk entschieden hat, erklärt Sebastian Aigner folgendermaßen:

"Ich bin von dieser Klangvielfalt fasziniert. Es bedeutet natürlich harte Arbeit, all diese Instrumente zu beherrschen. Vor allem in der modernen Musik reizt mich diese Vielfalt - gleichgültig, ob es nun Pauke, das Becken, die kleine Trommel oder das Triangel ist. Es ist ein Wahnsinnsgefühl, auf dem Podium zu sitzen und zu spielen.

Man muss sich sehr gut vorbereiten und auch technisch auf all diesen Instrumenten sehr fit sein, um im Berufsalltag bestehen zu können", erläutert der junge Schlagwerker.

Blasorchester-Gründer am Stifter-Gymnasium

Im Herbst 2003 gründete der vielseitige Musiker anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des Adalbert Stifter Gymnasiums sowie zu dessen 30-jährigem Bestehen als Musikgymnasium ein sinfonisches Blasorchester.

"Es ist ein Projekt-Orchester, das derzeit nicht aktiv ist, aber noch existiert. Als Schulorchester ist es natürlich großen Wandlungen durch Zu- und Abgänge der Schüler unterworfen. Aber ich habe Pläne mit dem Orchester."

Mit Wienern in Luzern und Wien

Am 18. September 2010 wirkte Sebastian Aigner beim Konzert der Wiener Philharmoniker unter Gustavo Dudamel im Rahmen des Luzern Festivals mit Werken von Rossini, Orbón, Bernstein und Ravel im Kultur- und Kongresszentrum Luzern mit.

Und am 23. September war er mit diesem Programm im Wiener Konzerthaus zu hören.

Umfangreiche Orchester-Praxis

Inzwischen konnte der junge Schlagwerke umfangreiche Praxis sammeln: so wirkte er bei diversen Projekten im Orchester der Anton Bruckner Privatuniversität und war Bratsche-Stimmführer und Schlagwerker beim OÖ. Jugendsinfonieorchester. Weiters wirkte er als Paukist beim Jeunesse Orchester Wien sowie der Jungen Philharmonie Wien mit.

Aigner war 2007 auch Mitglied des Internationalen Orchesterinstituts Attergau, des Ensembles Novantique Linz und des European Philharmonic Orchestra. Außerdem gehört er auch dem Staatsopernballorchester sowie der Johann Strauß Kapelle Wien an. Im Vorjahr wirkte er beim Carinthischen Sommer sowie beim Lehar-Festival in Bad Ischl mit.

"Am Anfang meiner Ausbildung war es ganz wichtig, dass ich bald in eine sehr gute Blasmusikkapelle kam. Das hat mir beim Orchesterspiel enorm geholfen. In weiterer Folge waren die Erfahrungen mit dem Orchester des Bruckner Konservatoriums bedeutend für mich. Ebenso die Konzerte mit dem OÖ. Landesjugendorchester, wo ich das klassische Repertoire kennen lernte und erweiterte. Damals habe ich erstmals große Orchesterluft geschnuppert."

Konzerte in Linz und Wien

Am 14. März 2009 war Sebastian Aigner mit dem Linzer Bruckner Chor mit u. a. Bernsteins "Chichester Psalms" in der Friedenskirche in Linz zu hören.

Am 28. März trat er mit der Österreichisch-slowakischen Philharmonie unter Tao Lin im Großen Saal des Wiener Musikvereins auf.

Substitut von RSO bis Wiener Philharmoniker

Und mittlerweile wirkt der Nachwuchs-Schlagwerker in zahlreichen Profi-Orchestern als Substitut mit:

Su unter anderen beim Brucknerorchester Linz, bei den NÖ. Tonkünstlern, dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem RSO Wien sowie in den Orchestern der Wiener Volks- und Staatsoper sowie bei den Wiener Philharmonikern.

Auch Dirigenten-Ambitionen

Darüber hinaus gilt Aigners Interesse aber noch einem ganz speziellen Fach: bereits 2004 begann er in Linz mit dem Dirigenten-Studium im Konzertfach-Light bei Ingo Ingensand:

"Ich hatte bereits am Stifter-Gymnasium die Möglichkeit, das Blasorchester zu dirigieren. Und durch meine Erfahrungen in den Jugendorchestern lernte ich verschiedene Dirigenten kennen. Und manchmal hatte ich als Musiker den Wunsch, etwas anders zu machen, als es der Dirigent vorgab. So entstand der Wunsch, selbst zu dirigieren", erklärt Aigner, der 2005 das Dirigenten-Stipendium des Gustav Mahler Jugendsinfonieorchester erhielt.

Seit 2008 auch Singverein-Mitglied

Und seit 2008 ist Aigner, der auch bei verschiedenen Projekten des Linzer Jeunesse Chores und des Concentus Vocalis mitwirkt, auch Mitglied des Wiener Singvereins.

Vom Schlagwerker zum Dirigenten

Welche Zukunftswünsche hat der vielseitige Musiker?

"Mein Hauptziel ist es natürlich, als Schlagwerker ein fixes Engagement in einem Orchester zu bekommen. Ein Wunschtraum ist, später einmal als Dirigent tätig sein zu können. Und noch ein Spezialwunsch: unter John Williams eine Filmmusik-Aufnahme spielen zu dürfen, denn ich bin ein Filmfanatiker", so Sebastian Aigner.