Wenig euphorische Kritiken

Superstars sind SuperHeavy

SuperHeavy heißt ein Projekt, das Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger im Frühjahr angekündigt hat. Ins Leben gerufen hat es Dave Stewart (Eurythmics). Mit dabei: Damian, der jüngste Sohn von Bob Marley, Soulsängerin Joss Stone und der indische Musikstar A.R. Rahman. Ab Freitag, 16. September 2011 ist das Album auf dem Markt. Die Kritiken sind nicht wirklich euphorisch.

Mittagsjournal, 15.09.2011

Keine Poprevolution

Leicht sei es gewesen, schnell sei es gegangen und Spaß habe es gemacht, erzählt ein entspannter Mick Jagger von den Aufnahmen. Nichts weniger wollte man mit Super Heavy erreichen, als den Pop mit noch nie dagewesener Weltmusik zu revolutionieren. Nun das ist nicht ganz gelungen.

Der Sound von SuperHeavy ist eine konsequente Durchmischung: Ein Cocktail aus Rock und Reggae, dazu ein ordentlicher Schuss Soul. Durchgeschüttelt und zum Schluss noch mit weltumarmend Balladenhaftem, sowie ein paar Bollywood-Klängen verfeinert.

Erwünschter Stilmix

Bitte nicht, war wohl die erste Reaktion eingefleischter Rolling-Stones-Fans, beim Gedanken an einen Mick Jagger, der gemeinsam mit der 44 Jahre jüngeren Joss Stone zu Reggea-Rhythmen schunkelt. Aber genau das reizte den inzwischen 68-Jährigen am Projekt: Musiker aus unterschiedlichen Generationen, mit verschiedenen musikalischen Backgrounds. Alle konnten sich einbringen und so sei jeder Song ein Mix aus den verschiedenen Stilen geworden, so Jagger.

Die Kritikermeinungen zu SuperHeavy könnten dabei unterschiedlicher nicht sein: Die einen sprechen von einem gelungenen Soundkaleidoskop mit Pop Appeal, die anderen von einer übermotivierten Schülerband. Und beides ist irgendwie zutreffend: Musikalisch ambitioniert, haben einige Songs durchaus Ohrwurmqualität. Aber insgesamt ist das Album zu überladen - vieles verschwimmt im hektischen Durcheinander. Bei den wenigen ruhigeren Nummern überrascht dann vor allem Mick Jaggers Gesangsstimme, die so wohl noch nicht oft zu hören war. Ob das dann aber auch gefällt, ist Geschmackssache.

Sessions auf einem Boot

Sämtliche Songs entstanden übrigens innerhalb weniger Tage bei Sessions. Teils auf einem zum Studio umfunktionierten Boot, wie ein hörbar amüsierter Mick Jagger erzählt.

Konzerte sind derzeit noch nicht geplant. Man wolle erst einmal abwarten, wie es beim Publikum ankommt. Die Rolling Stones feiern nächstes Jahr übrigens ihr 50-Jahr-Bandjubiläum. Die Spekulationen über eine anlassbedingte Tour haben schon seit einiger Zeit Hochkonjunktur.

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