Ziemlich ansteckend

Steven Soderberghs "Contagion"

"Contagion" heißt auf Deutsch soviel wie "Ansteckung" oder "ansteckende Krankheit" und genau um eine derartige Krankheit geht es im gleichnamigen Film, als ein Virus ausbricht und sich rund um den Globus ausbreitet. Regie bei "Contagion" führte Steven Soderbergh, der eine Starbesetzung zusammenbrachte: Matt Damon, Gwyneth Paltrow und Jude Law.

Mittagsjournal, 19.10.2011

Die Erdnüsse in der Bar, ein Glas Wasser im Flugzeug, die Kreditkarte, die man dem Kellner in die Hand drückt, selbst der Druck auf einen Knopf im Aufzug kann tödlich sein. Ansteckungsgefahr überall. Schon bald gibt es ein erstes Opfer: Eine Geschäftsfrau aus den USA auf Dienstreise in Hongkong.

Das Virus breitet sich rasant aus. Die Globalisierung macht daraus ein weltweites Problem, dem die Wissenschaft vorerst ratlos gegenüber steht.

Ausgang in Asien

Regisseur Steven Soderbergh erzählt den Film "Contagion" in der Möglichkeitsform, entwirft also ein Szenario der möglichen Folgen und Konsequenzen.

Nicht zufällig nimmt das Virus - in Anlehnung an die SARS-Pandemie 2002 - seinen Ausgang in Asien. "Vor allem Realistisch und plausibel" sollte seine Darstellung der Ereignisse sein, so Soderbergh.

Heikle Informationspolitik

Wie viel muss man der Bevölkerung sagen, um schlimmeres zu verhindern, wie viel muss man ihr verschweigen, um Panik zu vermeiden, Opportunisten, die versuchen sich Vorteile in Krise zu verschaffen, ein Scharlatan, der die Paranoia schürt um damit Geld zu machen, Supermärkte werden geplündert.

Trotz der dramatischen Ereignisse beutet Soderbergh die Katastrophe nicht für billige Effekte oder perfide Melodramatik aus.

Engagiertes Unterhaltungskino

Für den grundsätzlich unterkühlten Ton sorgt auch der Soundtrack, ein Pulsieren zwischen Angst und Hoffnung. Der Virus und seine Folgen suchen sich im Film "Contagion" den Weg zum Publikum in kleinen aber effektiven Dosen, engagiertes Unterhaltungskino, ziemlich ansteckend.

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