Festival "Urbanize! - Stadt selber machen"
Von heute bis zum 14. Oktober lädt das Festival "Urbanize! Stadt selber machen" zu urbanen Erkundungen in Wien ein. Stadtspaziergänge, Workshops, Vorträge, künstlerische Interventionen und eine Filmreihe rücken ein Thema ins Zentrum, das alle Bewohner von Städten betrifft: Wie können sie ihren Lebensraum in der Stadt mitgestalten.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 5.10.2012
Ungeahnte Einblicke in die verborgenen Zonen der Stadt bietet Urbanize! etwa mit einem Hinterhofparcours. Über Leitern und Bierkastentreppen überquert man da im Zuge einer geführten Tour Hofgebäude, Mauern und Zäune aller Art. Man kann an Workshops teilnehmen zu Themen wie spontanes Straßentheater, Kommunikationsguerillia für Randgruppen, Alltagsforschung oder Streetart.
Amateurfilmreihe und selbsterzeugter Strom
Geboten wird auch Kino zum Selberstrampeln: der Strom dazu wird aus den Fahrrädern gewonnen. Wenn man aufhört zu treten, bleibt der Film stehen.
Im Filmmuseum gibt es unter dem Motto "Die Stadt filmen - von unten" eine viertägige Amateurfilmreihe, in der man in den Hintergrundaufnahmen etwa sehen kann, wie die Donau in den 1970ern noch ohne Donauinsel ausgesehen hat.
Straßenakademie
Sehr interessant zu werden verspricht auch eine Straßenakademie, die aus einer Notlösung entspringt: da die Akademie am Schillerplatz renoviert werden muss, suchen die ca. 1.000 Kunststudenten und Studentinnen ein Ausweichquartier und wollen den Unterricht in die leerstehenden Gassenlokale des 15. Bezirks auslagern.
Im dieser Tage präsentierten Pilotprojekt heißt es dann: Seminarvortrag in der Pizzeria, der intellektuelle Mehrwert wird mit den Anrainern geteilt.
Informelle Stadtgründung
In dem vielfältigen Angebot gibt es u.a. auch die Erprobung einer Stadtgründung des Kunst- und Urbanismuskollektivs kampolerta: auf einem verlassenen Stück Autobahn im Prater wird eine informelle Stadtgründung erprobt - unter Zuhilfenahme von Paletten, Bierkisten und Rollrasen.
Nur ein Ort an dem Urbanize! Aktivisten, Wissenschaftler und Künstler vernetzen will, um den Entwurf einer Stadt zu kreieren, in der die Straßen Lebensraum für die Bewohner sind statt riesiger Autoabstellplätze.