1x Toccata und 2x Partita mit David Fray
Bach am Klavier
"Wir sollten keine Angst davor haben, die Ausdruckskraft in Bachs Musik anzuerkennen", sagt der südfranzösische Pianist mit starker Affinität zur deutschen Kultur David Fray, der sich anschickt zu dem Bach-Interpreten seiner Generation zu werden.
8. April 2017, 21:58
Am modernen Flügel hat er nach seiner vielgepriesenen Einspielung der Klavierkonzerte von Bach nun die Partiten Nr.2+6 (BWV 826 und 830) und die Toccata c-moll (BWV 911) für Virgin Classics eingespielt. "Die Romantiker haben das Recht auf Expressivität nicht gepachtet", meint er und stellt es mit seinem Spiel unter Beweis.
David Frays Aufnahmesitzungen mit vier Klavierkonzerten von Johann Sebastian Bach hat der französische Filmemacher Bruno Monsaingeon in dem Film "Swing, Sing & Think" dokumentiert. Fray singt gerne, er denkt gerne, wird auch immer wieder mit Glenn Gould verglichen, mit dem er selber allerdings wenig am Hut hat. Sein pianistisches Vorbild ist Wilhelm Kempff. "Vergessen Sie Stadtfeld! Lassen Sie Schiff und Perahia ihrer Wege ziehen. David Fray entdeckt mehr psychologische Tiefenschärfen, prallere Geschichten und feinere Emotionen in Bach als seine Kollegen", so ein vollmundiges Lob. Wir werden die genannten Herren nicht vergessen, die Behauptung aber gerne hörend überprüfen.
David Fray / Partita Bwv 826, 830/Toccata / Virgin Classics
Renate Burtscher, 1.4.2013