"National Geographic"-Fotos im WestLicht

"Die Welt in Heftformat" heißt eine Ausstellung früher Fotografien, Bilder aus den Jahren von 1888 bis 1950, in der Wiener Galerie WestLicht. Das Heftformat meint das "National Geographic Magazine", das wohl bekannteste Fotoreportagemagazin der Welt, das heuer seinen 125. Geburtstag feiert. Es ist die erste Museumsausstellung in Europa, für die National Geographic das Vintage-Archiv geöffnet hat.

Morgenjournal, 6.12.2013

  • Ein Mann mit Pinguinen

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Männer in einem Basislager

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Ein Forscher mit Männern eines mongolischen Stammes

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Eine afrikanische Frau

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Unwetter im Gebirge

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Ein amerikanischer Ureinwohner  in traditioneller Stammeskleidung

    (c) NationalGeographic, WestLicht

  • Ein Mann in einem Regenwald

    (c) NationalGeographic, WestLicht

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Gleich beim Eingang: ein Blick in die Antarktis. Eisberge und Pinguine, Robben und Wale, Schlittenfahrten und Porträts von Polarforschern. Herbert Ponting war als offizieller Fotograf mit dabei, bei der britischen Antarktisexpedition von Captain Robert Falcon Scott. Anfang 1911 war auch er nur knapp dem Tod entkommen, als ihn acht Schwertwale mitsamt seiner Fotoausrüstung von einer Eisscholle gestoßen hatten.

1912 ist Herbert Ponting jedenfalls mit mehr als 1.700 Fotoplatten nach England zurückgekehrt - ein guter Teil seiner Arbeiten landete im Archiv der National Geographic Society. Diese Gesellschaft hatte sich 1888 in Washington formiert - als illustre Runde von 33 Wissenschaftlern, die die weite Welt erkunden wollten: Meteorologen und Mediziner, Karografen und Naturforscher, Geologen, Pädagogen und Ingenieure.

Die Welt erkunden

Im Auftrag von National Geographic wurden die Höhen und Tiefen erkundet: Von den kaukasischen Gletschern bis zu den Unterwasserwelten bei den Bermuda-Inseln. Spektakuläre Naturaufnahmen, fremde Kulturen und wilde Tiere - rund elfeinhalb Millionen Bilder haben sich in 125 Jahren angesammelt, aus 200 Schwarzweiß-Vintage-Prints haben die Kuratoren Fabian Knieriem und Rebekka Reuter eine Zeitreise komponiert, die nicht nur den technischen Wandel deutlich macht.

Zum Beispiel Sansibar 1912: Eine Gruppe weiß gekleideter US-Amerikaner sitzt umringt von Einheimischen auf einem Berg von Elefantenzähnen - ein Foto des New Yorker Naturforschers Carl E. Akeley. Oder 12 Jahre später: Die Citroen-Haardt-Expedition nach Afrika.

Freundlich und keine Kritik

Das Konzept war von der Chefredaktion klar definiert: "Über Länder und Leute wird nur Freundliches gedruckt" und "Alles Unangenehme oder unangemessene Kritik ist zu vermeiden" das waren die Prinzipien.

Noch 1937 lobte "National Geographic" das Berliner Verkehrssystem und die deutsche Jugend. Und in den 60er Jahren gab es Fotos von farbenprächtig bemalten südafrikanischen Minenarbeitern zu einem Text, der die Apartheid pries. Nachlesen und nachschauen kann man all das im kommenden Jahr, wenn im Taschenverlag eine dreibändige Dokumentation erscheint - National Geographic auf 1.500 Seiten.

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